Nordost

Der FSV Zwickau ist "erwachsener" geworden

Entwicklungssprung bei den Schwänen

Der FSV Zwickau ist "erwachsener" geworden

Trainer Rico Schmitt (hier mit Rene Rüther) und sein Team blicken auf einen erfolgreiche Jahresstart zurück.

Trainer Rico Schmitt (hier mit Rene Rüther) und sein Team blicken auf einen erfolgreiche Jahresstart zurück. IMAGO/Picture Point

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"Ich habe die Mannschaft gefragt, ob sie wahnsinnig ist, nicht alle Latten am Zaun hat, so einen Fußball zu zeigen", wählte Coach Rico Schmitt letztes Wochenende nach dem 4:1 gegen Hertha II im Überschwang der Gefühle Worte, die eigentlich eher zu einem der vielen verkorksten Spiele der Hinrunde gepasst hätten. Die Schwäne legten zuletzt eine Selbstverständlichkeit an den Tag, wie sie nach vier Siegen aus dem letzten fünf Spielen nicht ungewöhnlich ist. "Was die Mannschaft aktuell auszeichnet, ist, dass sie dranbleibt", sagt Schmitt.

Der erfahrene Fußballlehrer und Sportdirektor Robin Lenk baten vor der Winterpause mehrfach um die nötige Geduld, um aus dem Trümmerhaufen, den sie nach dem Drittliga-Abstieg übernahmen, wieder etwas aufzubauen. Eine Trainerdiskussion flammte zu keiner Zeit auf, weshalb sich Lenk in seiner Handlungsweise durchaus bestätigt sehen darf. "Ich denke, da ist erstmal ein riesiges Lob an das Trainerteam fällig", meint der Sportdirektor angesichts des erkennbaren Entwicklungsprozesses: "Als wir vor sechs Monaten hier standen, hatten wir nichts. Seither hat man eine ständige Entwicklung gesehen, die zwar noch nicht abgeschlossen ist, doch man erkennt die harte Arbeit im Training und den Plan, der dahinter steht. Offensiv hat der ein oder andere die Messlatte ganz schön hochgelegt."

Stabilere Abwehr

Dass Zwickau offensiv das Zeug für die obere Tabellenhälfte hat, bewies es in der Hinrunde. Die Problemzone war seit jeher die anfällige Defensive, die sich merklich stabilisiert hat, gänzlich ohne den eigentlichen vorgesehenen Winterneuzugang. "Beim 3:4 gegen Hertha im Hinspiel waren wir zu euphorisch. Was meine Mannschaft jetzt gezeigt hat, ist, dass sie ein halbes Jahr erwachsener geworden ist und gelernt hat, was das Fußballspiel ausmacht. Nicht nur zu zocken, sondern zu arbeiten, robust zu sein", sieht Schmitt sein Team gereifter auftreten. Und dass auch ohne Routiniers.

Nachdem Davy Frick verletzungsbedingt noch vor der Halbzeitpause ausgewechselt wurde, stand mit Mike Könnecke nur ein Erfahrener Ü30er auf dem Platz. Die Mannschaft hatte das sehr gut kompensiert. "In der Hinrunde wäre das in dieser Konstellation sicher schwierig geworden", so Lenk. "Man sieht, dass sich jeder hineinhaut und für den anderen da ist."

Michael Thiele

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