Barça-Abwehrspieler Gerard Piqué hatte Josep Maria Bartomeu zuletzt kritisert ("Nervig, schockierend, schmerzhaft"), zuvor war das Dauerthema um den drohenden Abschied von Lionel Messi ein großes Thema gewesen. Und so groß, dass der am Ende gebliebene Superstar des FC Barcelona den auch zuvor schon angezählten Präsidenten öffentlich weiter an den Pranger gestellt hatte.
Messis Worte waren versehen mit ordentlich Gewicht. Der oft kritisierte 57-jährige Bartomeu, seit 1974 Barça-Mitglied und seit 2014 Präsident, sei ein Lügner, der "sein Wort gebrochen" und somit den zugesagten ablösefreien Wechsel verhindert habe.
Bartomeus Nebelkerze vom Montag
Alles in allem zu viel für Bartomeu, obwohl sich dieser noch am Montag hartnäckig gezeigt hatte ("Ich habe nie über einen Rücktritt nachgedacht"). Seine Bemühungen, das gegen ihn laufende Misstrauensvotum beziehungsweise das das Referendum am 1. und 2. November wegen Corona verschieben zu lassen, waren hierbei noch als Versuch gewertet worden, auf seinem Stuhl trotz des heftigen Gegenwinds weiter kleben zu bleiben.
Am Dienstagabend sickerte immer mehr durch, dass der Druck zu groß geworden sei - und Bartomeu nach sechs Jahren als Präsident des FC Barcelona zurücktritt. Mit ihm wird auch der gesamte Vorstand den katalanischen Klub verlassen. Das alles ist das Ergebnis einer Präsidiumssitzung, über die Bartomeu höchst selbst noch am Abend sprach.
"Wir sind der beste Verein der Welt in Sachen Sponsoring"
Seine Abschiedsworte: "Es war mir eine Ehre, dem Verein zu dienen. In diesen Jahren habe ich als Direktor und Präsident versucht, diese Position mit Respekt, Verantwortung und Ehrlichkeit zu erfüllen." Sätze in Richtung der vielen Kritiker, die ihn über Monate angegriffen haben sollen, fielen auch noch: "Wir haben grausame Beleidigungen von den Medien erhalten, die über das Zulässige hinausgegangen sind."
Ebenso ließ Bartomeu nicht im Raum stehen, dass der FCB unter seiner Regie wirtschaftlich schwächer geworden sein soll: "Wir sind der beste Verein der Welt in Sachen Sponsoring, ohne den Preis für Dauerkarten seit 2011 zu erhöhen."