3. Liga

Feinfuß mit Freiheiten: Die Geschichte von Ba-Muaka Simakala

Von Gladbach über Rödinghausen nach Osnabrück

Der auferweckte Ausnahmekönner: Die Geschichte von Ba-Muaka Simakala

Ein Mann für besondere Momente: Ba-Muaka Simakala (li.).

Ein Mann für besondere Momente: Ba-Muaka Simakala (li.). Getty Images

Ba-Muaka Simakala war schon ganz oben. Zwar nur für einen Moment, für zehn Minuten, um genau zu sein - aber seitdem weiß er, wie es ist, Bundesliga zu spielen. 

Schauplatz Böllenfalltor, ein Samstagnachmittag im Januar 2017, ein 0:0 zwischen dem SV Darmstadt 98 und Borussia Mönchengladbach: Es war der 17. Spieltag der Saison 2016/17, hinter dem in Simakalas Vita ein großes Ausrufezeichen steht. Damals wurde er in der 80. Minute für Raffael eingewechselt, in den Statistiken steht bis heute: 1,32 Kilometer Laufleistung, fünf Ballkontakte, vier Pässe. 

Simakala war ganz oben - und recht schnell wieder weiter unten. 

Man hat sehr viel von mir erwartet, aber es geht nicht immer nur bergauf.

Ba-Muaka Simakala

Wer geglaubt hatte, dass Simakala nach seinem Bundesligadebüt durchstarten würde, der täuschte sich. Heute sagt der 25-Jährige: "Man hat sehr viel von mir erwartet, aber es geht nicht immer nur bergauf." Nach seinem Kurzeinsatz in Darmstadt spielte der Flügelstürmer nur noch für die Gladbacher Reserve in der Regionalliga West, dann für Kerkrade in der zweiten Liga der Niederlande, ehe er erst wieder beim SV Rödinghausen auf sich aufmerksam machte.

Ba-Muaka Simakala

Unter Tobias Schweinsteiger trumpft Ba-Muaka Simakala auf. imago images

"Ich wollte bewusst einen Schritt zurück machen. Das hat mir gutgetan", sagt Simakala. In der Provinz, abseits des Medientrubels, blühte er auf und erzielte 14 Tore in einem Regionalliga-Jahr. Eine Zahl, die den VfL Osnabrück im Sommer 2021 auf den Plan rief. Nach dem Abstieg aus der zweiten Liga bauten die Lila-Weißen eine neue Mannschaft auf und verpflichteten in diesem Zuge auch Simakala, das frühere Ausnahmetalent aus Gladbach, das große Versprechen, das bislang noch nicht eingelöst worden war.

Seine Dribblings, seine Geschwindigkeit, seine Finessen, all das lässt Simakala ja zu einem Unterschiedsspieler werden. Der gebürtige Eschweiler ist ein Feinfuß, ein Künstler, der die Zuschauer mit offenem Mund zurücklassen kann, einer, der zu Höherem berufen ist - einer aber, der lange Zeit großen Leistungsschwankungen unterlag. 

Schon acht Tore bis zur Winterpause 

In Osnabrück sollte Simakala den Worten, die früher rund um seine Person zu vernehmen waren, endlich Taten folgen lassen - das war die Idee, das war der Plan. In der ersten Saison erzielte er acht Tore unter der Regie seines Förderers Daniel Scherning, inzwischen ist er reifer und in seinem Spiel deutlich beständiger geworden. Nun hat er bereits zur Winterpause seine Vorjahres-Ausbeute eingestellt. 

"Er lässt mir meine Freiheit auf dem Platz, aber er weiß auch genau, wann er mir mal in den Hintern treten muss", sagt Simakala über den heutigen Osnabrücker Coach Tobias Schweinsteiger. An der Seite von Schernings Nachfolger trumpft Simakala so auf wie noch nie in seiner Karriere. Wohin das führt, wird sich in den nächsten Monaten zeigen. Im Sommer läuft Simakalas Vertrag aus. Was dann kommt, entscheidet sich in der zweiten Saisonhälfte. In der Regionalliga, so viel dürfte sicher sein, wird Ba-Muaka Simakala erst einmal nicht mehr spielen. 

lei

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