Das Ergebnis nage an ihm, hatte Wayne Rooney vor vier Tagen an seine 17 Millionen Twitter-Follower geschrieben und damit das 0:1 bei den Vancouver Whitecaps gemeint. "Wir hätten mehr verdient", meinte er und fügte zynisch an: "Jetzt freue ich mich auf einen zwölfstündigen Reisetag, den man auch in sechs erledigen könnte, aber hey, das ist die MLS."
Mit dem Hashtag "Charterflights" machte die ManUnited-Ikone nochmal deutlich, worauf seine Kritik abzielte: In einer Liga, die sich fast über einen ganzen Kontinent zieht, reisen die Profis wie Normal-Sterbliche. Weil DC United in einer englischen Woche zunächst nach Vancouver musste, dann wieder zwölf Stunden zurück in die Hauptstadt und dort vier Tage später mit den New York Red Bulls auf einen direkten Konkurrenten um die Play-offs traf, blieb für Regeneration nicht viel Zeit.
Ob der Reisestress auch der Grund für das war, was Rooney in der 24. Minute am Mittwochabend (Ortszeit) abzog? Wohl kaum. Der bald 34-Jährige, der seine Zelte in Washington nach der Saison vorzeitig abbricht, um bei Derby County Spielertrainer zu werden, sah für einen Ellbogenschlag gegen New Yorks Cristian Casseres Jr. die Rote Karte - sein zweiter Platzverweis der Saison.
Zu diesem Zeitpunkt hatte DC nach einem Treffer von Kaku (6.) bereits zurückgelegen, in Abschnitt zwei aber zunächst durch ein Traumtor von Neuzugang Ola Kamara ausgeglichen (55.), ehe der Österreicher Daniel Royer den Red Bulls vom Punkt den 2:1-Siegtreffer bescherte (59.).
New York hat sich durch den vierten Auswärtssieg der Saison an United auf Platz vier vorbeigeschoben. Beide Teams haben nach wie vor gute Karten auf einen Play-off-Platz.