In der Nachspielzeit hatte Tunesien noch einmal eine Schrecksekunde zu überstehen. Meriah sprang der Ball im Strafraum an die Hand, Dänemark forderte Elfmeter, und Schiedsrichter Cesar Arturo Ramos Palazuelos lief hinaus in die Review Area. Auf den Tribünen bangten die tunesischen Fans, doch dann zeigte der mexikanische Unparteiische an: Kein Strafstoß für Dänemark!
Es war die letzte nennenswerte Szene eines Spiels, in dem sich die Tunesier sehr wacker geschlagen hatten. Mehr noch: Die Nordafrikaner hatten über weite Strecken den besseren Eindruck hinterlassen und sich zum WM-Auftakt einen Punkt verdient.
Dänemark mit drei ehemaligen Bundesligaspielern
Mit Christensen, Delaney und Höjbjerg hatte Dänemarks Trainer Kasper Hjulmand auf drei ehemalige Bundesligaspieler gesetzt. Im Zentrum sollte Eriksen die Fäden ziehen, doch dazu kam der Mittelfeldmann nur selten. Tunesien erwies sich von Anfang an als äußerst widerborstiger und aufmüpfiger Gegner, der nicht nur mit solider Abwehrarbeit, sondern auch mit gezielten Gegenstößen zu überzeugen wusste. Der Außenseiter war im ersten Durchgang die bessere Mannschaften, versäumte es aber, ihre Vorteile im Spielstand abzubilden.
Die favorisierten Dänen taten sich schwer, schafften es dann aber immerhin, Tunesiens Schwung mit langen Ballbesitzphasen zu brechen. In der Offensive blieb die Elf um Eriksen allerdings blass, und kurz vor der Pause war Tunesien dem 1:0 erneut nahe: Jebali setzte am Fünfmeterraum zu einem Heber an, doch Schmeichel parierte (42.). Aufgrund einer Abseitsposition hätte das Tor allerdings nicht gezählt.
Cornelius trifft nur den Pfosten
Gruppe d - 1. Spieltag
Nach dem Seitenwechsel legten die Dänen zu, doch ein Tor von Skov Olsen wurde nicht anerkannt, weil der eingewechselte Damsgaard kurz zuvor im Abseits stand (55.). Wenig später dann die einzige Torchance, bei der der Favorit einem Treffer nahe war: Bei einer Ecke im Anschluss an einen Eriksen-Schuss (69.) legte Christensen per Kopf für Cornelius auf, doch der Angreifer scheiterte am Pfosten (70.).
In der Schlussphase rannte Dänemark zwar an, blieb aber glücklos und musste sich am Ende mit einem torlosen Remis anfreunden.
Am kommenden Samstag steht für beide Mannschaften das zweite Gruppenspiel an: Dänemark misst sich ab 17 Uhr mit Frankreich. Bereits um 11 Uhr spielt Tunesien gegen Australien.