Virtual Bundesliga

"Da paart sich Talent mit Begeisterung": BVB vor VBL-Premiere

"Weil es sich jetzt wirklich richtig anfühlt"

"Da paart sich Talent mit Begeisterung": BVB vor dem VBL-Debüt

'BVB_Bradley' zählt zum neuen eFootball-Team der Dortmunder.

'BVB_Bradley' zählt zum neuen eFootball-Team der Dortmunder. Borussia Dortmund

Mit "sehr großer Mehrheit", wie VBL-Chef Jörg Höflich am Dienstag im Mediengespräch betonte, hatten sich die 36 Vereine der DFL 2022 für eine Aufnahme der Virtual Bundesliga in die Lizenzierungsordnung und Statuten entschieden. Damit wird die Teilnahme an der VBL Club Championship in der neuen Saison zur Auflage und "verpflichtend". So hatten es zumindest der SC Freiburg und der VfL Osnabrück in ihren Ankündigungen kundgetan. Union Berlin partizipiert als einziger DFL-Klub auch weiterhin nicht.

Borussia Dortmund hingegen hat in der Kommunikation einen anderen Ton angeschlagen. Die Westfalen sind "bereit" für die Premiere in der deutschen eFootball-Liga. "Ich würde sagen, dass wir die VBL auch ohne das regulatorische Element gespielt hätten", meint Alexander Mühl, Direktor Marketing und Digitalisierung beim BVB. "Weil es sich jetzt wirklich richtig anfühlt. Als der logische nächste Schritt in der Entwicklung der Abteilung."

Man merkt, dass das Thema bei uns größer geworden ist. Es hat an Akzeptanz gewonnen, auch an Resonanz bei unseren Fans und neuen Zielgruppen.

Alexander Mühl, Direktor Marketing und Digitalisierung bei Borussia Dortmund

Es sei "kein Geheimnis, dass sich Borussia Dortmund lange Zeit schwer getan hat, sein Verhältnis zu finden, wie man mit digitalen Sportarten und Gaming umgeht". In den vergangenen Jahren hatte dabei der Entertainment-Aspekt im Vordergrund gestanden. Diese Grundlage hat einen "organischen" Prozess befeuert, wie Mühl ausführt: "Man merkt, dass das Thema bei uns größer geworden ist. Es hat an Akzeptanz gewonnen, auch an Resonanz bei unseren Fans und neuen Zielgruppen."

Spätestens mit dem Anpfiff des ersten Duells gegen den VfL Bochum am Samstag um 18.30 Uhr steht auch die VBL Club Championship weit oben auf der Prioritätenliste. Eine spezielle Zielsetzung gibt Borussia Dortmund noch nicht vor. "Wir müssen ja auch erst mal im Wettbewerb ankommen und sehen, wo wir stehen", sagt der Direktor Marketing und Digitalisierung. Die Kaderzusammenstellung des BVB würde er daher "nicht als Anmeldung für Titelambitionen lesen".

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Unter rein sportlichen Gesichtspunkten sei das eSport-Team auch nicht verpflichtet worden. Zwei Faktoren sollen dabei entscheidend gewesen sein: "Einerseits die räumliche Nähe zu Dortmund. Dass die Spieler bei uns leben wollen oder hier aus der Region kommen. Andererseits dass sie entweder BVB-Fans sind oder zumindest eine Begeisterung für den Klub verspüren." Laut Mühl wollte man "ein Setup haben, mit dem wir uns als BVB wohlfühlen".

Dortmund schielt doch "ein wenig auf die Play-offs"

Personelle Glaubwürdigkeit gegenüber den Anhängern sei in der Auswahl wichtig gewesen. "Gleichzeitig wollen wir deutlich machen, dass wir den Wettbewerb an sich ernst nehmen", meint Mühl. Mit dem neuen eSport-Aufgebot scheint das gelungen zu sein. Der Israeli Roee 'BVB_Feldman' Feldman schloss die FC Pro Open Ladder in der Region "Europa Ost" vor wenigen Wochen als Erstplatzierter ab. 2022 war er in der eChampions League auf dem vierten Rang gelandet.

Der Belgier Bradley 'BVB_Bradley' Destoop wiederum war jüngst in den FC Pro Global Qualifier eingezogen. Den Sprung in die FC Pro Open hat er allerdings verpasst. Beide sollen sich Mühl zufolge mit der Borussia identifizieren. Bei Dortmunds eFootball-Stadtmeister Alihan 'BVB_Alihan' Kösecik und Dennis 'BVB_Denninho' Malcherczyk, der gerade eine Ausbildung bei den Schwarz-Gelben begonnen hat, stellen sich Fragen nach der emotionalen Verbundenheit gar nicht erst.

"Da paart sich Talent mit einer Begeisterung für den Verein", meint Mühl. Auf dem Papier hervorragende Voraussetzungen für eine erfolgreiche Saison 2023/24. Obgleich ja keine sportlichen Ziele ausgerufen werden, gab der Direktor Marketing und Digitalisierung zu, dass die Dortmunder "schon ein wenig auf die Play-offs schielen". Zudem würde ein Sieg im virtuellen Revierderby gegen den FC Schalke 04 "allen Stakeholdern nachhaltig gefallen und zur Akzeptanz des Projekts beitragen".

nas

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