Nordost

Cottbus: "Beim 3:3 und 4:3 hat der Fußballgott mitgeholfen"

Energie dreht irre Partie gegen Leipzig in letzter Sekunde

Cottbus nach "Wahnsinnsspiel" gegen Lok: "Beim 3:3 und 4:3 hat der Fußballgott mitgeholfen"

Ekstase in der Nachspielzeit: Cottbus verteidigt Platz 1.

Ekstase in der Nachspielzeit: Cottbus verteidigt Platz 1. IMAGO/Fotostand

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Nach dem nervenaufreibenden Last-Minute-Sieg gegen Lok Leipzig erklärt FCE-Profi Tobias Hasse glücklich: "Man denkt, man hat hier schon alles gesehen. Und dann setzen wir immer noch einen drauf. Es war ein Wahnsinnsspiel."

Erst Schock, dann Fußballgott

Trotz einer 2:0-Führung hatte die Mannschaft von Trainer Claus-Dieter Wollitz das Spiel beinahe noch verloren. Nach dem dritten Treffer für Lok Leipzig durch den Foulelfmeter von Farid Abderrahmane (82.) schien der so heiß ersehnte Aufstieg plötzlich in großer Gefahr. FCE-Präsident Sebastian Lemke gab zu: "Es war ein Schock. Du führst 2:0 und gibst das Spiel aus der Hand."

Beim 3:3 und 4:3 hat der Fußballgott mitgeholfen. Wir sind mit einem blauen Auge davongekommen."

FCE-Coach Claus-Dieter Wollitz über die irre Schlussphase

Dann aber setzten sich die Lausitzer mit ihren offensiven Qualitäten doch noch durch: Tim Heike (86.) und Jan Shcherbakovski (90.+3) sorgten für den nächsten Last-Minute-Sieg der Cottbuser in dieser turbulenten Saison. FCE-Coach Wollitz konstatierte: "Beim 3:3 und 4:3 hat der Fußballgott mitgeholfen. Wir sind mit einem blauen Auge davongekommen."

Entscheidende Prozente

Bereits gegen Viktoria Berlin (4:3) und den Berliner AK (2:1) hatte Energie Cottbus erst spät in der Nachspielzeit die Heimsiege klargemacht - unterstützt vom frenetischen Publikum im Leag Energie Stadion. 11.532 Zuschauer sorgten auch am Samstag wieder für eine bemerkenswerte Atmosphäre. Leipzigs Trainer Tomislav Piplica, der als Cottbuser Legende mit großen Emotionen begrüßt wurde, war sich nach dem verrückten Spiel sicher: "Für die Spieler ist es Moral, wenn sie von außen so unterstützt werden. Da gibt man immer ein paar Prozent mehr - und diese Prozente haben dieses Spiel entschieden."

Top-Spiel vor der Brust

Energie Cottbus bleibt also in der besten Position im Aufstiegskampf und hat die Meisterschaft weiter in der eigenen Hand. Allerdings: Im bevorstehenden Topspiel am Samstag beim BFC Dynamo fehlen mit Jonas Hofmann und Dominik Pelivan zwei wichtige Stützen im Mittelfeld gelb-gesperrt.

Im Sportforum Hohenschönhausen erwartet den FCE ein Gegner, der mit einer Alles-oder-Nichts-Mentalität in das Spiel gehen wird. Nach der desaströsen 2:3-Niederlage der Berliner bei Hansa Rostock II ist klar: Der BFC muss gewinnen, um noch eine kleine Chance zu haben. Aber auch für Energie zählen nur drei Punkte, weil der Greifswalder FC ja auch noch im Titelkampf mitmischt. Es gilt also vor den letzten drei Spieltagen weiterhin: Das Aufstiegsrennen in der Regionalliga Nordost ist nichts für schwache Nerven.

Jan Lehmann

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