Nordost

Nach 411 Tagen: Roscher läuft wieder für Chemnitz auf

"Das alles war schwer zu verarbeiten"

Comeback nach 411 Tagen: Chemnitz kann wieder auf Roscher zählen

Er kann wieder lachen: Nach den jüngsten Trainingseinheiten stand Max Roscher nun auch in einem Testspiel auf dem Platz.

Er kann wieder lachen: Nach den jüngsten Trainingseinheiten stand Max Roscher nun auch in einem Testspiel auf dem Platz. IMAGO/Picture Point LE

Regionalliga Nordost

Trotz des schmalen Saison-Budgets hat der Chemnitzer FC sein Training für gut eine Woche an die türkische Mittelmeerküste verlegt. Treue Sponsoren ermöglichten der Mannschaft von Trainer Christian Tiffert das Winter-Camp in Belek. Dort endete für Offensivmann Max Roscher mit dem Testspiel gegen den Halleschen FC eine lange Leidenszeit. 411 Tage nach seiner Verletzung im linken Sprunggelenk stand der 21-Jährige erstmals wieder auf dem Platz.

"Schön, dass du wieder da bist!", twitterte der CFC nach dem 1:1 gegen den Drittligisten von der Saale und teilte die Comeback-Freude mit Roscher. Der hatte sich am 27. November 2022 beim 4:0 im Heimspiel gegen Carl Zeiss Jena die folgenschwere Verletzung zugezogen. Danach stand Roscher nie wieder - auch nicht in einem Testspiel - auf dem Rasen. Zweimal wurde er am Sprunggelenk operiert. Monatelang kämpfte er sich durch die Reha und musste immer wieder mit Rückschlägen klarkommen. "Die vergangenen Monate waren nicht einfach für mich. Das alles war vom Kopf her schwer zu verarbeiten", verrät Roscher. Hat er in der langen Leidenszeit an das frühe Ende seiner Profilaufbahn gedacht? "Nein, aufzugeben war für mich keine Option. Ich war schon immer extrem ehrgeizig. Ich habe mir diese Karriere 16 Jahre lang aufgebaut und wusste: Ich werde zurückkommen!"

Auch Walther ist wieder da

Am Freitag in Belek war es soweit. Mit Beginn der zweiten Halbzeit schickte Trainer Tiffert Roscher auf den Platz. "Ich war nach den 45 Minuten schon ziemlich kaputt. Am Tag danach hatte ich Muskelkater. Auch das Sprunggelenk hat sich gemeldet. Ich denke, nach so langer Zeit ist das ganz normal", erklärte der Rückkehrer und gestand: "Wieder das Trikot überzustreifen und mit den Jungs zu kicken, das war ein ganz besonderes Gefühl."

Nicht nur Roscher feierte gegen den HFC sein Comeback. Auch Linksverteidiger Niclas Walther durfte nach monatelanger Verletzungspause endlich wieder spielen. Anfang Oktober, beim 2:1-Sieg in Zwickau, war der 21-Jährige bei einem Laufduell umgeknickt und hatte sich das vordere Syndesmoseband angerissen.

"Wir haben gegen einen Drittligisten, eine gestandene Männermannschaft, mutig nach vorn gespielt. Im letzten Drittel waren wir etwas fehlerhaft, da fehlte die Präzision. Die wird kommen, wenn die Jungs körperlich etwas frischer sind", betonte Tiffert nach dem Halle-Remis: "Wir hatten einige Einheiten, die haben echt Körner gekostet. Wichtig ist, dass meine Mannschaft nicht jetzt, sondern zum richtigen Zeitpunkt fit ist."

Noch bleibt den Chemnitzern etwas Zeit. Am Dienstag in Belek gegen Alemannia Aachen und nach der Rückkehr aus der Türkei gegen die SpVgg Bayreuth (21. Januar) stehen weitere Testspiele an. Um wichtige Punkte im Kampf um den Klassenerhalt geht es erstmals am 26. Januar im Flutlicht-Heimspiel gegen Aufsteiger Hansa Rostock II.

mor

Diese Regionalliga-Teams setzten die meisten Spieler ein