Die Ausgangslage hatte einen ganz anderen Verlauf vermuten lassen, doch die tatsächliche Begegnung im nicht ausverkauften SeatGeek Stadium (Bridgeview, Illinois) war eigentlich schon nach 13 Minuten entschieden. Am 16. MLS-Spieltag empfingen die Fire, zuvor sechs Spiele ohne Sieg und nicht in Reichweite eines Play-off-Platzes, Atlanta United, den amtierenden Meister.
Doch der Tabellenvierte der Eastern Conference, der aufgrund der Copa America ohne seinen Toptorjäger Josef Martinez (Venezuela) auskommen musste, erwischte einen schlimmen Start, von dem er sich nicht mehr erholen sollte. Schon in der vierten Minute köpfte Francisco Calvo eine Ecke von Neuzugang Nico Gaitan ein, in der siebten legte C.J. Sapong nach (wieder auf Vorlage von Gaitan).
Nach Videobeweis zückte Schiedsrichter Silviu Petrescu (Kanada) nur wenig später wegen Handspiels die Rote Karte für Atlantas Abwehrmann Leandro Gonzalez Pirez (11.). Weil es dazu noch Elfmeter gab und Gaitan auf 3:0 stellte (13.), war die Partie nach weniger als einer Viertelstunde im Grunde entschieden.
Doch für den Meister nahm das Debakel noch vor der Pause schlimmere Züge an: Sapong (37.) und der deutsche Fabian Herbers (44.) erhöhten auf 5:0. Immerhin gelang den Gästen von Trainer Frank de Boer durch Brandon Vazquez noch der Ehrentreffer (58., FE) zum 1:5-Endstand.
Für Atlanta, das trotzdem weiterhin auf Play-off-Kurs liegt, war es mit einem 0:4-Debakel zum Liga-Auftakt 2018 in Houston die höchste Niederlage der noch jungen MLS-Geschichte. Chicago und Bastian Schweinsteiger, der zum sechsten Mal in Folge über 90 Minuten als Innenverteidiger auflief, sind von den Play-offs trotz des Kantersieges noch weit entfernt.