Chelseas Trainer José Mourinho veränderte die Startelf gegenüber dem 3:0-Heimerfolg in der englischen Premiere League gegen Stoke City auf vier Positionen: Für Matic, Salah, Schürrle und Fernando Torres begannen David Luiz, Hazard, Oscar und Eto'o. Auf Seiten der Gäste ließ PSG-Coach Laurent Blanc im Vergleich zum 3:0-Heimsieg in der franzöischen League 1 gegen Stade Reims, als eine verbesserte B-Elf auf dem Rasen stand, auf gleich sieben Positionen rotieren: Jallet, Alex, Maxwell, Verratti, Thiago Motta, Matuidi und Lavezzi ersetzten van der Wiel, Marquinhos, Digne, Cabaye, Rabiot, Pastore und Menez.
Die Zuschauer an der Stamford Bridge sahen eine intensive Anfangsviertelstunde, in der sich beide Mannschaften auf Augenhöhe begegneten. Chelsea verpasst es, Druck auf die Pariser Hintermannschaft auszuüben, Paris stand zu Beginn etwas tiefer und versuchte mit schnellen Tempogegenstößen zum Erfolg zu kommen. Weil die Blues zwar optische Feldvorteile besaßen, es aber an Ideen fehlte, blieb es zu Beginn bei der einer Halbchance für Eto’o, als der Schuss des Kameruners von Thiago Silva geblockt wurde (9.). Kurz darauf war Chelseas Trainer José Mourinho zum ersten Wechsel gezwungen, als Hazard frühzeitig vom Platz trottete und durch Schürrle ersetzt wurde (18.). PSG fokussierte sich in der Folge auf die Defensive und konnte durch einen dicht gestaffelten Abwehrverbund Londoner Möglichkeiten unterbinden. Bei der Mourinho-Truppe fehlte es im Spiel weiterhin an Tempo und Ideen, sodass die erste wirkliche Tormöglichkeit aus einer Standardsituation entsprang: Ein Freistoß von der linken Seite zirkelte Lampard mit rechts auf das Tor. Von der Mauer abgefälscht, musste sich PSG-Keeper Sirigu strecken, um das Leder aus dem kurzen Eck zu fischen (28.).
Die Viertelfinal-Rückspiele
Etwas überraschend ging die Mourinho-Truppe schließlich in Führung: Nach einem langen Einwurf von der rechten Seite verlängerte David Luiz am ersten Pfosten in die Mitte, wo Schürrle vom Elfmeterpunkt aus per Direktabnahme ins untere rechte Eck traf (32.). Der Treffer gab den Hausherren merklich auftrieb: Die Blues drückten aufs Gaspedal, Paris wackelte bedenklich und hatte Glück, dass Cahill aus Nahdistanz die Kugel nicht richtig traf (37.). Die Gäste wirkten geschockt. Fehlpässe und Ungenauigkeiten machten sich im Spiel der Blanc-Truppe bemerkbar, sodass der französische Meister bis zur Pause nicht einen gefährlichen Torabschluss zu Stande brachte. Weil zumindest weitere Chancen für die Blues unterbunden werden konnten, ging es ohne weiteres Tor in die Kabinen.
Beide Teams begannen den zweiten Abschnitt ohne personelle Änderungen. Chelsea übernahm die mit Wiederanpfiff die Initiative und verlagerte das Geschehen sofort in die Hälfte der Gäste. Tormöglichkeiten ließen nicht lange auf sich warten: Erst hämmerte Schürrle die Kugel von der Strafraumgrenze aus an die Latte (52.), ehe Momente darauf Oscar mit einem Freistoß aus knapp 19 Metern ebenfalls am Querbalken scheiterte (54.). PSG-Coach Laurent Blanc reagierte auf die schwache Defensivdarbietung seiner Schützlinge und brachte Cabaye für Verratti (55.). Der französische Meister fand auch nach dem Wechsel kaum in die Spur: In der Offensive präsentierte sich Paris komplett harmlos, die Defensive strahlte nur wenig Stabilität aus.
Verbissene Zweikämpfe ums Halbfinalticket: Chelseas Lampard (li.) im Duell mit PSG-Angreifer Lucas (re.). imago
Weil sich seine Schützlinge in der Folge aber keine zwingenden Möglichkeiten mehr erarbeiten konnten, erhöhte José Mourinho das Risiko: Mit Ba, für den Lampard den Platz verließ (66.), kam ein zusätzlicher Angreifer in die Partie. Der ehemalige Hoffenheimer fügte sich mit einer Kopfballverlängerung auf Schürrle gut ein – den Schuss des Ex-Leverkuseners parierte aber Sirigu (69.). Auf der anderen Seite trat erstmals Cavani in Aktion, als der Uruguayer nach einem langen Matiudi-Pass die Kugel vom linken Strafraumeck aus volley knapp über den Querbalken schoss (72.). Cavani (74.) und Lucas (80.) hätten das Geschehen beinahe auf den Kopf gestellt, brachten ihre Schüsse aber nicht in Chelseas Gehäuse unter. Die Blues drängten in den Schlussminuten vehement auf das zweite Tor, das schließlich doch noch gelingen wollte: Ein Azpilicueta-Schuss aus 18 Metern halblinker Position mutierte, leicht abgefälscht von Alex, zur perfekten Vorlage für Ba, der das Leder fallend an Sirigu vorbei über die Linie beförderte (87.).
Nächsten Sonntag (13. April, 17.07 Uhr) spielt Chelsea gegen Swansea City. PSG empfängt am gleichen Tag (21 Uhr) Olympique Lyon. In der Champions League geht es am 22./23. April mit dem Halbfinal-Hinspiel weiter.