Zwischen dem Halbfinal-Doppelpack in der Champions League gegen Real Madrid stand für den FC Chelsea die Pflichtaufgabe Fulham an. Thomas Tuchel gönnte Kanté und Jorginho eine Pause und verhalf unter anderem Youngster Gilmour zum dritten Einsatz in dieser Saison. In der Offensive begannen Havertz und Werner, Rüdiger fehlte komplett im Aufgebot.
Havertz bleibt vor Areola cool
Tuchel hatte im englischen Fernsehen vor dem Spiel betont, die Partie genauso ernst zu nehmen wie das Rückspiel gegen Real am kommenden Mittwoch. So gingen es seine Schützlinge auch an, nach gerade einmal zehn Minuten zappelte der Ball bereits hinter Gäste-Torwart Areola im Netz. Mount hatte Havertz mustergültig steil geschickt und dieser im Eins-gegen-eins die Nerven behalten (10.).
Danach wurde es aber reichlich ruhig vor Fulhams Gehäuse. Chelsea wirkte müde und agierte teilweise etwas schlampig. Fulham ging mutig drauf und kam immer wieder zu Abschlusssituationen. Die Cottagers, die auf Abstiegsplatz 18 unbedingt gewinnen mussten, näherten sich durch De Cordova-Reid (22.) und Lookman (23.) an, doch Mendy im Tor der Blues bewahrte sein Team vor dem Ausgleich.
Mendys starker Reflex
Die Blues taten sich weiterhin schwer, zur Halbzeit hatte die Tuchel-Elf gerade einmal 35 Prozent der Zweikämpfe gewonnen. Dennoch hätte es auch mit einem 2:0 in die Pause gehen können, doch Ziyech scheiterte nach sauberem Werner-Zuspiel aus elf Metern an Areola. Und auch ein 1:1 wäre drin gewesen, hätte Mendy einen von James abgefälschten Aina-Volley in der Nachspielzeit nicht per starkem Reflex pariert (45.+2).
Chelsea musste eine Schippe drauflegen, um Ruhe zu haben - und tat dies umgehend. Keine vier Minuten waren absolviert, da steckte Werner im richtigen Moment für Havertz durch, und der Schütze des 1:0 blieb auch ein zweites Mal alleine vor Areola ruhig und schob den Ball flach rechts ins Netz (49.).
Das Aufbäumen bleibt aus
Fulham konnte nun eigentlich all in gehen, denn selbst ein Remis hätte die Hoffnungen auf den Klassenerhalt kaum am Leben erhalten. Doch erstaunlicherweise war kaum ein Aufbäumen zu erkennen, Chelsea sah sich keiner Gäste-Offensive ausgesetzt. Stattdessen spulten die Blues die restliche Spielzeit souverän und ohne besondere Kraftanstrengungen herunter. Etwas überraschend verzichtete Tuchel darauf, seinen Vielspielern früher eine Pause zu geben und wechselte erst spät. Ein mögliches 3:0 für die Hausherren verhinderte Areola, der einen Querpass zu Werner rechtzeitig abfing (73.).
Chelsea legt vor, Fulham muss wohl runter
So blieb es beim schmucklosen, aber eminent wichtigen 2:0-Sieg für Chelsea, der mit Blick auf die Tabelle einen großen Schritt in Richtung Champions-League-Qualifikation darstellt. Für Fulham dagegen bahnt sich nach einer Saison im Oberhaus der erneute Abstieg in die Championship an.