Regionalliga

Chaostage beim West-Regionalligisten KFC Uerdingen

Hauptinvestor Ponomarev in der Kritik

Chaostage beim West-Regionalligisten KFC Uerdingen

Uerdingens Hauptinvestor Mikhail Ponomarev.

Uerdingens Hauptinvestor Mikhail Ponomarev. imago

Die beiden in der vergangenen Woche zurückgetretenen Mitarbeiter, Jugendleiter Coskun Güneser und Jugend-Geschäftsführer Heiner Essingholt, erhoben in einem Gespräch mit der "Westdeutschen Zeitung" erneut Vorwürfe gegen die KFC-Spitze um Hauptinvestor Mikhail Ponomarev. Sie behaupten, die Fußball-GmbH der Krefelder wollte Spendengelder, die eigentlich für den Jugendbereich vorgesehen waren, in die viertklassige Profiabteilung abführen. Dabei, so erklärten Essingholt und Güneser, werde das Konto der Jugendabteilung ohnehin längst von der GmbH verwaltet. Nun steht der Vorwurf der Vernachlässigung im Raum. Beide Funktionäre hatten ihr Amt niedergelegt, nachdem der Vorstand den von ihnen abgesetzten C-Jugendtrainer Siegfried Konietzko eigenmächtig zurückgeholt hatte.

Klub hält sich zu Vorwürfen der Zweckentfremdung bedeckt

Im Jugendbereich soll es nun eine Etatlücke geben, für die Mikhail Ponomarev in der der "Rheinischen Post" auch Güneser "wegen Nichterfüllung von Sponsoringverpflichtungen" mitverantwortlich macht. Der Unternehmer will dieses Loch nun selbst mit 100.000 Euro stopfen. Wie der finanzielle Engpass entstanden ist, bleibt allerdings unklar. Auch zu den Vorwürfen der Zweckentfremdung von Spenden hält sich der Klub bedeckt. Die "Westdeutsche Zeitung" hatte dem KFC vor wenigen Tagen Fragen zu den Vorwürfen zukommen lassen und mehrere Tage Zeit zur Stellungnahme gewährt. Die Uerdinger ließen die Zeit aber ohne Antwort verstreichen. Auch die Klubspitze verzichtet weiter auf eine Richtigstellung. KFC-Pressesprecher Jan Filipzik sagte heute Mittag dem kicker: "Zu diesem Thema werden wir uns überhaupt nicht äußern."

Ex-Kapitän Achenbach will sich ins Training klagen

Nun drohen allerdings auch an anderer Stelle Probleme: Nachdem der Tabellenführer der Regionalliga West vor Gericht gegen den fristlos entlassenen Ex-Kapitän Timo Achenbach unterlag, wurde nun ein zweiter Termin vor dem Arbeitsgericht verschoben. Achenbach will sich zurück ins Training klagen, nachdem die Kündigung bereits kassiert wurde. Dieser Prozess liegt nun aber vorerst auf Eis, wie Achenbachs Anwalt auf kicker-Nachfrage mitteilte.

André Lerch