Champions League

Ceferin: "Werden dafür sorgen, dass es nicht wieder passiert"

UEFA-Präsident bricht sein Schweigen

Ceferin zu Chaos in Paris: "Werden dafür sorgen, dass es nicht wieder passiert"

"Es tut mir leid, was passiert ist": Aleksander Ceferin.

"Es tut mir leid, was passiert ist": Aleksander Ceferin. AFP via Getty Images

Ceferin hatte sich lange nicht zu den skandalösen Organisationsmängeln in Paris während des Champions-League-Finals 2022 geäußert, nun sprach er erstmals persönlich und öffentlich über die Ereignisse im vergangenen Jahr, die beinahe Todesopfer gefordert hätten. Fanvertreter hatten lange darauf gewartet, kurz vor dem Anstoß des Achtelfinal-Rückspiels der Reds bei Real Madrid (0:1) am Mittwochabend wurden die Aussagen Ceferins bekannt.

In einem ausführlichen Interview über verschiedene Themen mit dem YouTube-Kanal "The Overlap" des früheren Manchester-United-Stars und heutigen TV-Experten Gary Neville sagt Ceferin: "Es tut mir leid, was passiert ist, und wir werden dafür sorgen, dass es nicht wieder passiert, das ist das Wichtigste für mich."

Ceferin weiter: "Als ich zum Spiel ging, hatte ich ein Treffen mit dem König von Spanien und jemand kam und sagte, dass es ein Problem mit einigen Zugängen zum Stadion gebe. Wie gravierend das war, wussten wir damals nicht, weil die UEFA außerhalb des Stadions nicht zuständig ist. Die französische Polizei hat nicht mit uns kommuniziert."

Wir werden nicht zulassen, dass es noch einmal passiert.

Aleksander Ceferin

Der Slowene fügte hinzu: "Vertrauen Sie mir, es gibt keine einzige Person in der UEFA, der es nicht schrecklich leid tut." Das Hauptgesprächsthema sei, "wie sichergestellt werden kann, dass so etwas nicht noch einmal passiert. Gott sei Dank ist nichts Schlimmes passiert. Wir müssen besser mit den örtlichen Behörden kommunizieren, denn in London (beim Endspiel der Euro 2021, Anm. d. Red.) war es wieder nicht die UEFA, die außerhalb des Stadions schützen sollte, sondern die örtliche Polizei und offensichtlich nicht sehr erfolgreich. Wir tun alles, was wir können, und wir werden nicht zulassen, dass es noch einmal passiert."

Ceferin räumte ein, dass das anfängliche Vorgehen der UEFA, Liverpool-Fans ohne Eintrittskarte zu beschuldigen, "ein Fehler von unserer Seite" war. "Es war schwer zu überprüfen, was richtig und was falsch war, wir haben einige seltsame Informationen bekommen. Ich kannte das Ausmaß der Dinge, die passierten, wirklich nicht."

Liegt die Schuld bei französischen Behörden?

Ob es über die bereits beschlossenen Entschädigungen für betroffene Fans hinaus personelle Konsequenzen bei der UEFA geben wird, ist weiter nicht bekannt. Ceferins Aussagen verdeutlichen, dass seine in einer unabhängigen Untersuchung als hauptverantwortlich ermittelte Organisation Versäumnisse und Fehler vor allem auch den französischen Behörden zuweist.

In dem dezidierten Ermittlungsbericht wurden 21 Empfehlungen aufgeführt, mit deren Umsetzung der Verband künftig eine fehlerfreie Organisation und die Sicherheit der Zuschauer gewährleisen soll. Dass es in Paris, wo mehr als 230 Menschen verletzt wurden, keine Toten gab, sei der Besonnenheit der Liverpool-Fans zu verdanken, heißt es in dem Report.

Jörg Jakob

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