DFB-Pokal

Can erklärt Verspätung nach der Pause - Das Wichtigste für Terzic

BVB-Trainer ärgert sich über eine Szene vor dem 1:1

Can erklärt Verspätung nach der Pause - Das Wichtigste für Terzic

Emre Can erzielte das wichtige 1:0 in Bochum. Edin Terzic ärgerte sich über eine Szene vor dem 1:1.

Emre Can erzielte das wichtige 1:0 in Bochum. Edin Terzic ärgerte sich über eine Szene vor dem 1:1. imago images (2)

Es war was geboten beim Achtelfinal-Duell der beiden Revierklubs VfL Bochum und Borussia Dortmund. Die unterhaltsame Partie bot einiges an klassischer Pokal-Action. Auf schon zu Beginn etwas in Mitleidenschaft gezogenem Platz an der Castroper Straße führte die leidenschaftliche Spielweise beider Teams nicht zur Verbesserung der äußeren Bedingungen.

Der BVB fand zu Beginn des Spiels im eigenen Aufbau kaum eine ruhige Sekunde, denn immer war ein Bochumer in Ballnähe, immer auf die Eroberung ausgerichtet. Für Dortmunds Trainer Edin Terzic zeigte sich dann aber eine Stärke seiner Mannschaft an diesem Pokalabend: "Das Wichtigste war, dass wir diesen Kampf angenommen haben", sagte der Coach nach der Partie bei "Sky". 

Gerade als es nach einem ordentlichen Beginn und der verpassten frühen Führung durch Jamie Bynoe-Gittens "sehr wild" wurde. Terzics Team habe sich in dieser Phase "dem Spiel und dem Platz angepasst" - aber eben auch der Kampfstärke der Bochumer.

Cans 50-Meter-Treffer

Der Führungstreffer unmittelbar vor der Pause hatte dann aber weder mit dem Platz noch mit Kampf zu tun, sondern es war "eher technisch", wie es Terzic umschrieb. Emre Can hatte an der Mittelinie eine Klärung von Manuel Riemann abgefangen und den Ball nach einem kurzen Kontakt aus rund 50 Metern ins leere Tor befördert.

"Ich hab' den eigentlich gar nicht so gut getroffen", schmunzelte der Torschütze. Dass er überhaupt den Versuch gewagt hatte, lag auch an einem guten ersten Kontakt, "sonst würde ich nicht aufs Tor schießen. Als der Verteidiger vorbeigeflogen ist, wusste ich, okay der Ball sieht gut aus".

Emre Can

Emre Cans Kunstschuss zum 1:0. IMAGO/Treese

Warum kam der BVB zu spät aus der Pause?

Kampf angenommen, Führungstreffer erzielt, es lief also alles nach Plan für den BVB. Im zweiten Durchgang kamen die Dortmunder dann aber verspätet an - in doppelter Hinsicht. Der VfL war schon auf dem Spielfeld, nur die Gäste fehlten noch. Eine kaputte Klingel soll Grund für die Verspätung gewesen sein. "Wir haben es gar nicht mitgekommen. Dann ist jemand gekommen und hat gemeint, die Bochumer sind schon draußen, ihr müsst auch mal langsam raus. Wir haben es etwas verpeilt", gab Can Einblick in die kuriose Situation.

So ganz waren Can und Co. aber auch mit Wiederanpfiff nicht auf dem Rasen angekommen, denn zu Beginn der zweiten Hälfte rollte Angriff um Angriff aufs Tor von Gregor Kobel, der zweimal stark gegen Christopher Antwi-Adjei rettete. 

Terzic ärgert sich über Szene vor dem Ausgleich

Und dann folgte schon der nächste Aufreger. Bynoe-Gittens blockte mit angelegtem Arm und vom Ball weggedreht einen Schuss vom Bochumer Kapitän Anthony Losilla, Schiedsrichter Tobias Stieler entschied auf Elfmeter -  eine Fehlentscheidung. Am meisten störte sich Terzic aber daran, "dass es unmittelbar davor ein klares Foulspiel an Bynoe-Gittens gab." Der Youngster hatte von Saidy Janko einen Stoß in den Rücken bekommen, Stieler ließ es ungeahndet. "Da hätten wir uns halt gewünscht, dass das als Foul geahndet wird." Wurde es nicht.

Allerdings sagte der 40-Jährige auch, "auf der Gegenseite hätte man sich auch nicht beschweren können, wenn es einen Handelfmeter gegeben hätte" - und spielte damit auf eine Szene zwischen Julian Ryerson und Janko an. Dem Bochumer sprang der Ball an die Hand, Schiedsrichter Stielers Pfeife blieb hier zu Recht stumm.

Trotzdem habe sein Team "alle Widerstände akzeptiert" und sich "gewehrt" - und steht nun, weil der eingewechselte Kapitän Marco Reus einen sauberen Spielzug eiskalt zum 2:1-Endstand vollendete, im Pokal-Viertelfinale, das am 19. Februar ausgelost wird.

sts

Bilder zur Partie VfL Bochum - Borussia Dortmund