Nord

Lohne unterliegt Lübeck - Dreifacher Göttel erlegt Ottensen

Regionalliga Nord - 2. Spieltag

BW Lohne mit Last-Minute-Niederlage - Havelse weiter sieglos - Dreifacher Göttel erledigt Ottensen

Erzielte beim 3:2-Erfolg des VfV Hildesheim gegen Ottensen alle drei Treffer: Moritz Göttel (Mitte)

Erzielte beim 3:2-Erfolg des VfV Hildesheim gegen Ottensen alle drei Treffer: Moritz Göttel (Mitte) IMAGO/Claus Bergmann

Regionalliga Nord - 2. Spieltag

Einen ganz bitteren Nachmittag erlebte Aufsteiger BW Lohne bei seiner Heimpremiere am Sonntag gegen den 1. FC Phönix Lübeck. War die Mannschaft von Henning Rießelmann zwischenzeitlich über weite Strecken auf der Siegerstraße gewesen, ließ sie sich den sichergeglaubten Sieg kurz vor Schluss doch noch aus den Händen reißen.

Alles auf Anfang. Den besseren Start in die Partie erwischten die Gäste aus Lübeck, die bereits in der 10. Spielminute durch Kobert in Führung gingen. Mit wachsender Spieldauer aklimatisierten sich aber auch die bei ihrer Regionalliga-Premiere anfangs doch etwas hastig agierenden Hausherren und schlugen kurz vor der Pause per Doppelschlag zurück. Erst jubelte Janssen (40.), wenig später Sarrasch (43.). Dass aber nicht nur die Hausherren zu einem Doppelschlag in der Lage waren, zeigte sich in den Schlussminuten der Partie. Lohne, jetzt meist tief in der eigenen Hälfte anzutreffen, setzte kaum noch Akzente nach vorne und wollte den Dreier mit allen Mitteln über die Zeit retten. Binnen weniger Minuten kippte die Partie dann aber komplett. Auf den Ausgleichstreffer von Wurr (85.) folgte in der Nachspielzeit sogar noch der Treffer zum 2:3. 

Havelse weiter sieglos - Göttel erledigt Ottensen

Drittliga-Absteiger TSV Havelse blieb derweil auch im zweiten Regionalliga-Spiel ohne Sieg. Gegen die Profi-Reserve des Hamburger SV setzte es vor rund 600 Zuschauern eine 1:2-Pleite. Die Gäste aus Hamburg versprühten vom Anpfiff weg jede Menge Offensivdrang und erzwangen immer wieder Ballverluste in der gegnerischen Hälfte. Nicht sonderlich überraschend dann die Führung in Minute 16. Fabisch zog aus rund 16 Metern einfach mal ab, das Leder schlug unhaltbar im linken Eck ein. Und der HSV legte nach. War Daouda Beleme nur wenige Sekunden nach dem 1:0 freistehend vor TSV-Keeper Opitz gescheitert, blieb er in der 26. Minute eiskalt und erhöhte auf 2:0. Es dauerte eine ganze Weile bis auch Havelse selbst auf Betriebstemperatur kam. Mit dem ersten nennenswerten Angriff dann aber der Anschluss: Langfeld tauchte frei vor Oppermann auf und schob ohne Mühe zum 1:2 ein. Nach dem Seitenwechsel veränderte sich das Spielgeschehen. Havelse musste mehr Risiko eingehen, während Hamburg fortan auf Konter setzte. Mit zahlreichen Chancen auf beiden Seiten sollte letztlich aber kein weiterer Treffer mehr fallen.

Beim etwas glücklichen 3:2-Erfolg des VfV 06 Hildesheim zu Gast beim FC Teutonia Ottensen stand am Sonntagnachmittag vor allem ein Mann im Mittelpunkt. Quasi im Alleingang erledigte VfV-Stürmer Moritz Göttel den FC Teutonia im Stadion Hoheluft. So brachte der Angreifer seine Farben nach zwischenzeitlichem Rückstand - Berisha hatte die Hausherren in Minute 21 in Führung geschossen - mit seinen Treffern unmittelbar vor (45.) und nach der Pause (46.) zurück in die Spur und sorgte nach dem Ausgleich durch Wohlers (65.) in der Nachspielzeit per Elfmeter für die Entscheidung.

Nach der 2:3 Niederlage gegen den SSV Jeddeloh in der Vorwoche hat der SV Drochtersen/Assel den ersten Saisonsieg eingefahren. Gegen die zweite Garde des SV Werder Bremen fuhr die Mannschaft von Frithjof Hansen einen über weite Strecken ungefährdeten 4:2-Sieg ein. Nach zwischenzeitlicher Pausenführung hatte man sich kurz nach der Halbzeit zwar den Ausgleichtreffer gefangen, zeigte sich in der Folge jedoch unbeeindruckt und legte durch von der Reith (55.) und Steffens (69.) wieder vor. Kurz vor Schluss machte es Bargfrede mit seinem Treffer zum 2:3 noch einmal spannend, in der Nachspielzeit holten die Gäste aber in Person von Rosin zum Todesstoß aus und markierten den 2:4-Endstand.

Rehden starten erfolgreich

Der Samstag bot zwei DFB-Pokal-Startern eine erste Standortbestimmung in der Liga. Der Bremer SV hatte bei seinem Debütspiel bei Titelanwärter SC Weiche Flensburg ein dickes Brett zu bohren, schlug sich aber wacker. Zählbares sollte im hohen Norden dennoch nicht herausspringen. Das lag womöglich auch daran, weil der BSV erst Mitte der ersten Hälfte nach und nach den Respekt vor den Gastgebern ablegte. Zu diesem Zeitpunkt lag Weiche jedoch durch Cornils schon mit 1:0 in Führung (4.). Aber die Bremer kämpften sich zurück und glichen mit dem Halbzeitpfiff durch Diop aus. Ein Moment der Unachtsamkeit bescherte Flensburg aber nach Wiederbeginn die erneute Führung durch Kramer (50.). Die Mannschaft von Torsten Gütschow steckte zwar erneut nicht auf, konnte aber ihre wenigen Möglichkeiten in keinen zweiten Treffer ummünzen. Es blieb beim 2:1 für Weiche.

Auch der BSV Schwarz-Weiß Rehden war in der vergangenen Woche im DFB-Pokal (0:4 gegen Sandhausen) aktiv. Nach dem Pokal-Highlight wartete zum Ligaauftakt nun Hannover 96 II auf die Truppe von Kristian Arambasic, die schon früh die Weichen auf Sieg stellte. Ein langes Zuspiel landet in der 9. Minute auf rechts bei Lovro, der den Ball in die Mitte schlug, wo der anfliegende Jobe mit dem Kopf zur Stelle war. Kurz nach der Halbzeit ähnliches Spiel. Diesmal brachen die Platzherren auf links durch. In der Mitte musste Mansaray nur noch den Fuß hinhalten (56.). Das 2:0 war zugleich der Endstand. Nach dem hochverdienten 2:0-Sieg aus der Vorwoche gegen Ottensen fiel der jungen Hannoveraner Mannschaft diesmal nämlich nichts mehr ein.

Eine Punkteteilung der besseren Sorte gab es derweil zwischen Jeddeloh II und Eintracht Norderstedt. Denn langweilig wurde den Zuschauern in der 53acht-Arena keineswegs. Das Pendel schlug hin und her - zunächst zweimal in Richtung Heimelf. Fernandes (14.) und Gottschling (46.) brachten den SSV doppelt in Führung, verteidigen konnte Jeddeloh den knappen Vorsprung aber jeweils nicht. Saad (41.) und Choi (67.) egalisierten den Rückstände. Mitte der zweiten Hälfte schien sich Begegnung zu Gunsten der Eintracht zu drehen, die erstmals durch Hoppe in dieser Partie in Führung ging. Aber auch Norderstedt schaffte es nicht, den Sieg ins Ziel zu retten. In der Schlussminute sorgte Ghawilu für ein letztlich gerechtes Unentschieden.

Lübeck kann auch Liga

Nach der Pokalsensation gegen Hansa Rostock schaltete der VfB Lübeck in der Liga erfolgreich in den Alltags-Modus. Gegen Aufsteiger Kickers Emden dominierte der VfB von Anpfiff weg und kam vor allem über den auffälligen Drinkuth immer wieder zu vielversprechenden Torannäherungen, wenngleich Emden in Halbzeit eins gut verteidigte.

Als sich die 2781 Zuschauer schon mit einer torlosen ersten Halbzeit abgefunden hatten, schlug die Stunde von Pokal-Held Gözüsirin, der aus gut 20 Metern platziert zum 1:0 traf. In der 53. Minute wären die Kickers fast zum Ausgleich gekommen, doch Kölle schlug einen Kopfball von Jabbie von der Linie. Im Gegenzug belohnte sich Drinkuth für seine Leistung mit dem 2:0. Eine Flanke von Egerer drückte der Offensivmann ins Netz. Nachdem Hauptmann zwei Hochkaräter liegenließ, machte Flankengeber Egerer nach gut einer Stunde mit dem 3:0 den Deckel drauf. Hauptmann steuerte bei diesem präzisen Konter den Assist bei. 

Mit reichlich Frust nach dem jüngsten 0:4 beim Hamburger SV II fuhr derweil Holstein Kiel II zu Atlas Delmenhorst. Trainer Sebastian Gunkel war zu Wochenbeginn mächtig sauer. In Delmenhorst hielt nun 44 Minuten die Null, dann brachte Touray die Gastgeber in Führung. Auch im zweiten Durchgang taten sich die Jungstörche schwer und fingen sich durch Ferfelis das 0:2 (58.). Sterner, der immerhin schon 15-mal 2. Bundesliga gespielt hatte, brachte die Kieler Zweitvertretung in der 77. Minute zwar wieder heran, an der zweiten Niederlage im zweiten Ligaspiel änderte das aber nichts mehr. Der von Gunkel eingeforderte Lernprozess geht also nahtlos weiter.

stw/dw/luk