DFB-Pokal

Borussia Dortmund: Brisanter Endspurt für Edin Terzic mit einem Finale

Haaland im Finale vor Rückkehr ins Team

Brisanter Endspurt für den BVB und Terzic: "Wir wollen zupacken"

Berliner Luft schnuppern: Edin Terzic und der BVB im Olympiastadion.

Berliner Luft schnuppern: Edin Terzic und der BVB im Olympiastadion. Getty Images

Es waren nur gut ein Dutzend Fans, die den BVB in der Abflughalle des Dortmunder Flughafens in Richtung Berlin verabschiedeten. Doch weder ihr anfeuernder Gesang noch ihr freudiger Jubel, als Erling Haaland durch die Schiebetür trat, waren zu überhören. Um den BVB-Torjäger hatte sich ja in den vergangenen zweieinhalb Wochen ein regelrechtes Mysterium entwickelt, weil ihn ein Pferdekuss ungewöhnlich lange ausbremste. Am Dienstag dann die erlösende Nachricht: Haaland war zurück im Training - und gehörte deshalb einen Tag später auch zur schwarz-gelben Reisegruppe zum DFB-Pokalfinale in Berlin. Haaland hob die Faust zur Begrüßung, als er an den Fans vorbeischritt, dann ging der Daumen nach oben. Und prompt wurde der Jubel noch etwas lauter.

BVB-Trainer Edin Terzic trat am Abend zwar auf die Bremse. Das Training am Dienstag sei eher ein Test gewesen, man wolle die Reaktion abwarten, sich am Spieltag dann noch einmal final zusammensetzen. "Dann werden wir schauen, ob es Sinn macht, ihn mit in den Kader zu nehmen oder nicht", sagte der 38-Jährige. Doch die Wahrscheinlichkeit dürfte recht hoch sein, dass Haaland am Donnerstagabend nicht nur im Kader, sondern gleich wieder in der Startelf stehen wird.

Acht Tore in zwei Spielen ohne Haaland

"Er ist europaweit bekannt für seine Qualitäten. Für seine Tiefe, seine Wucht, dafür, seinen Körper einzusetzen. Er hält gern das Sturmzentrum, Thorgan Hazard ist mehr unterwegs, lässt sich auch mal fallen oder weicht auf die Flügel aus", sagte Terzic, der jedoch betonte: "Wir sind mit beiden Wegen sehr gut gefahren in den vergangenen Wochen." Acht Tore hat der BVB in den vergangenen zwei Spielen ohne Haaland erzielt. Doch natürlich würde sein Einsatz das Spiel der Borussia verändern - und die Siegchancen erhöhen.

Nervosität vor dem Saisonfinale

Unter die Vorfreude der Dortmunder mischte sich am Tag vor dem Spiel auch Anspannung. Es ist für den Klub das erste Finale seit vier Jahren - und die erste von noch zwei Möglichkeiten, eine extrem wechselhafte Saison noch zu einem glücklichen Ende zu führen. Die zweite folgt anschließend in der Liga, wo der derzeit viertplatzierte BVB den eben erst eroberten Champions-League-Platz unbedingt halten will. Etwas Nervosität ist angesichts der Brisanz der kommenden Begegnungen verständlich. Erst recht bei Terzic, der erst in seinem fünften Monat als Cheftrainer im Profi-Fußball ist und vor seinem ersten Finale steht.

"Es ist ein ganz besonderer Abend für uns", gab Terzic zu. "Die Kunst aber wird sein, es normal aussehen zu lassen." Auf besondere Abläufe verzichtet er, um seine Profis nicht zu überfrachten. Alles soll wie immer sein in den vergangenen Wochen, in denen sein Team die Kurve bekommen hat. Gerade noch rechtzeitig für den Endspurt um die eigenen Ziele.

"Es war nicht immer leicht in den vergangenen Monaten, aber wir haben an unserem Weg festgehalten. Und das tun wir auch jetzt", sagte Terzic, der auch nach Rückschlägen nie das Vertrauen der Mannschaft verloren hatte - und das in seine Spieler ebenfalls nie aufgab. "Natürlich wurde ich kritisiert, aber auch da haben wir zusammengearbeitet." Die Chance, die man sich dadurch erspielt haben, wolle man sich nun nicht mehr nehmen lassen. "Wir wollen zupacken."

Matthias Dersch