Der Rückstand von Paris Saint-Germain auf die Tabellenspitze wächst zumindest nicht an. Wenige Tage nach dem euphorisierenden 3:0-Erfolg in der Champions League gegen Milan hatte die Mannschaft von Trainer Luis Enrique eigentlich auch in der Liga ein Ausrufezeichen setzen wollen. Dieser Versuch aber misslang - den am Ende duchaus schmeichelhaften Dreier musste Mbappé retten.
Dabei war PSG hervorragend in die Partie gestartet: Nach einer Viertelstunde hatte Zaire-Emery, in der Königsklasse sogar zum "Man of the Match" gewählt, den Ball nach feiner Vorarbeit von Barcola wuchtig wie präzise ins linke obere Eck gejagt (16.). Nur fünf Minuten später ließ Lee bei seinem Gewaltschuss aus kurzer Distanz die nötige Präzision vermissen.
Dass der Südkoreaner aber auch gefühlvoll kann, bestätigte er kurz vor Ablauf der ersten halben Stunde: Lee schickte Mbappé mit einem genialen Außenristball tief in die gegnerische Hälfte, in der sich der Weltmeister im Eins-gegen-eins-Duell nicht aufhalten ließ (28.). Das 3:0 verpasste Mbappé kurz vor der Pause, Keeper Bizot hatte stark den Fuß ausgefahren.
PSG wackelt nach Ausgleich bedenklich
Sekunden vor dem Seitenwechsel pennte die PSG-Defensive aber kollektiv: Lala durfte völlig unbedrängt flanken, Mounié köpfte unbedrängt ein (44.). Im zweiten Abschnitt bewies der Underdog dann, warum er die Ligue 1 in dieser Saison zwischenzeitlich schon angeführt hatte. Brest spielte mutig nach vorne und glich bereits nach 52 Minuten aus: Le Douaron köpfte den Ball nach einer Ecke von rechts überlegt ins Eck.
Speziell zwischen Minute 66 und 70 wackelte PSG nach dem verspielten 2:0-Vorsprung bedenklich. Mounié legte den Ball rechts am Tor vorbei (66.), Le Douaron verpasste den Ball völlig frei am zweiten Pfosten (67.), ehe Donnarumma eine riesige Doppelchance der Hausherren bärenstark vereitelte (70.).
Das Spiel stand auf des Messers Schneide, als Joker Kolo Muani im Strafraum von den Beinen geholt wurde. Nach VAR-Eingriff wurde korrekterweise auf Elfmeter entschieden. Doch die Emotionen kochten hoch: Referee Jerome Brisard zückte binnen Sekunden fünf Gelbe Karten.
Mbappé übernahm Verantwortung, scheiterte an Keeper Bizot, verwandelte aber den Nachschuss ganz lässig (89.). Weil der Weltmeister von 2018 anschließend die Brest-Fans ordentlich provozierte, sah er auch noch den Gelben Karton, den sich Kolo Muani kurz darauf für ein heftigeres Einsteigen einhandelte.
Es blieb letztlich beim durchaus schmeichelhaften 3:2, durch das PSG (ein Punkt Rückstand) an Spitzenreiter Nizza dranbleibt. Bereits am kommenden Freitag (21 Uhr, LIVE! bei kicker) geht es mit dem Heimspiel gegen Montpellier weiter, ehe sich Milan in der Königsklasse revanchieren will.