Nord

Bremer SV und Hildesheim nutzen letzte Chance

Regionalliga Nord, 36. Spieltag

Bremer SV und Hildesheim nutzen letzte Chance - VfB Lübeck verpasst Anschluss

Klare Sache: Der VfV 06 Hildesheim (rot; hier eine Szene aus dem Hinspiel) schlug Werder Bremen II mit 3:0.

Klare Sache: Der VfV 06 Hildesheim (rot; hier eine Szene aus dem Hinspiel) schlug Werder Bremen II mit 3:0. IMAGO/Claus Bergmann

36. Spieltag

VfB Lübeck mit Defensivschwächen

Der Aufstieg ist dem VfB Lübeck nicht mehr zu nehmen doch im Meisterrennen brauchte der künftige Drittligist am Sonntag beim TSV Havelse unbedingt einen Sieg, um die U 21 des Hamburger SV nicht aus den Augen zu verlieren. In der 12. Minute lotste Grupe seine Elf vorübergehend auf den richtigen Weg, als er eine Ecke von Gözüsirin einköpfte. Übrigens das neunte Saisontor des Innenverteidigers. Havelse, das für das Vermeiden der Abstiegsrelegation noch Punkte brauchte, antwortete aber prompt. Eine flache Hereingabe von der Grundlinie von Kukanda drückte Langfeld über die Linie, 1:1 in der 17. Minute. Und es kam noch dicker für Lübeck: Kölle foulte Langfeld, den fälligen Foulelfmeter verwandelte Schleef für die Niedersachsen (24.). Vier Zeigerumdrehungen später erhöhte Kukanda nach einer Freistoßflanke von Rufidis per Kopf auf 3:1. Der VfB hatte sogar Glück, zur Pause nicht noch höher zurückzuliegen, da Engelking nochmal die Latte traf. Im zweiten Spielabschnitt drückten die Gäste auf den Anschluss, allerdings prallten sie immer wieder an der dichten Defensive des TSV ab. Auf der Gegenseite landete in der 82. Minute ein Distanzschuss von Rufidis am Pfosten. Tore fielen keine mehr, die Lübecker haben damit auch ihr zweites Spiel nach dem fixierten Aufstieg verloren.

Ciapa weckt Phönix aus der Lethargie

Wie quasi für die halbe Liga galt es auch für den 1. FC Phönix Lübeck noch ein paar Punkte gegen die andernfalls drohende Abstiegsrelegation zu sammeln. Der Puffer ist denkbar knapp. Am Sonntag war die SV Drochtersen/Assel am Flugplatz zu Gast, die sich vor dem Anpfiff rein theoretisch auch noch mit Platz 14 befassen musste. Eine Standardsituation nutzten die Lübecker als Dosenöffner: In der 21. Minute segelte ein Eckball von Bock auf den langen Pfosten. Dort stand Wurr richtig und köpfte ein. D/A investierte nun mehr, zielte Schmiederer in der 31. Minute noch knapp vorbei, schob er vier Minuten später nach Kinitz-Flanke zum Ausgleich ein. Eine ausgeglichene Partie hatte somit ihren verdienten Pausenstand. In der 53. Minute konnten die Gäste das Spiel drehen, Wulff versenkte einen direkten Freistoß. Ein Wirkungstreffer für Phönix, das zunächst keinerlei Antwort parat hatte und fahrig agierte. Doch dann kam die 75. Minute, in der Ciapa eine Kopfball-Verlängerung von Farahnak ebenfalls per Kopf zum Ausgleich über die Linie bugsierte. Bei diesem 2:2 blieb es.

Rehden darf weiter hoffen

Letzte Restzweifel beseitigen, das galt auch für Eintracht Norderstedt hinsichtlich der Abstiegsrelegation. Für Gegner BSV SW Rehden war die Lage weitaus dramatischer, die Niedersachsen zierten einen direkten Abstiegsplatz. Rehden ging einen Tick entschlossener zu Werke und verdiente sich daher auch die Führung in der 31. Minute: Nach einem Eckball traf Becken aus dem Getümmel. Damit war die erste Halbzeit komplett erzählt. Gleiches Bild in der zweiten Halbzeit, erneut machten es die Gäste besser, vor allem Coleman entfachte wiederholt Gefahr. Dazu stand die Defensive gut geordnet. Kurz nach Anbruch der Schlussviertelstunde hätte Lüneburg beinahe zum Ausgleich eingeköpft, doch Bahr rettete mit einem Reflex. Memisevic verwandelte in der 80. Minute einen Foulelfmeter für Rehden. Nur vermeintlich ein Ruhekissen, denn schon sechs Minuten später verwertete Grau eine Flanke von Hildebrandt zum Anschlusstreffer. Lüneburg probierte es in der Schlussminute mit einem Seitfallzieher, doch diese akrobatische Einlage führte nicht zum Erfolg, weswegen Rehden weiter auf den Klassenerhalt hoffen darf, wenngleich dafür auch einer der Drittliga-Abstiegskandidaten VfB Oldenburg und SV Meppen mithelfen müsste. Norderstedt ist zwar noch nicht komplett gesichert, hat aber einige Mannschaften zwischen sich und Platz 14 stehen, was die Ausgangslage komfortabel erscheinen lässt.

Bremer SV dreht Rückstand

Mit viel Moral und einer starken Schlussphase hält sich der Bremer SV im Rennen um den Klassenerhalt. Am Sonntag gegen BW Lohne nämlich sah es nach Demajs Treffer in der 52. Minute ganz übel aus. Eine Niederlage hätte zwar nicht das definitive Regionalliga-Aus bedeutet, wäre aber ein richtiger Schlag ins Kontor geworden. Doch die Männer vom Panzenberg mobilisierten nach dem Rückstand alle Kräfte. Erst glich Hamid aus (69.), dann erzielte Mamadou Ibrahima Diop drei Zeigerumdrehungen später das 2:1 für den BSV. Knapper Vorsprung, die heimischen Fans mussten also etwas zittern, bis Diop in der zweiten Minute der Nachspielzeit mit dem 3:1 für Erleichterung sorgte. Bevor am Dienstag Holstein Kiel II in Emden gastiert, hat der BSV nur noch drei Punkte Rückstand auf Platz 14, der nach aktuellem Stand die Rettungschance Relegation bescheren würde.

Göttel bricht für Hildesheim den Bann

Der SV Meppen und der VfB Oldenburg wehren sich in der 3. Liga nach Kräften. Zumindest einer von ihnen könnte dort den Klassenerhalt schaffen. Umso wichtiger für die Kellerkinder der Regionalliga Nord, sich den höchstmöglichen Tabellenplatz zu sichern. Gilt auch für den VfV 06 Hildesheim, der am Sonntag gegen die U 23 von Werder Bremen spielte. Die Domstadtelf ging sofort auf den Dreier, einen Göttel-Schuss musste Rosenboom nach elf Minuten für seinen geschlagenen Torwart von der Linie kratzen. Kurz vor der Pause verhinderte VfV-Keeper Brandt mit einer starken Parade den Rückstand. Hildesheim blieb tonangebend und konnte auf Torjäger Göttel zählen, der in der 57. und der 65. Minute jeweils traf. Das zweite Tor war ein verwandelter Elfmeter. Endgültig drauf war der Deckel in der 81. Minute, dank Joker Kiszka. Da parallel auch der Bremer SV gewann, bleibt Hildesheim auf Platz 16.

HSV II behauptet sich an der Spitze

Drei Partien standen am Samstag in der Regionalliga Nord auf dem Programm. So auch das Topspiel zwischen der Profi-Reserve des Hamburger SV II, die trotz nicht eingereichter Drittliga-Lizenz noch im Rennen um die Meisterschaft vertreten ist, und dem Tabellenvierten Teutonia Ottensen, der sich unter der Woche von Cheftrainer David Bergner getrennt hatte. In einer intensiven Partie, die vor allem spielerisch dem Titel eines Topspiels gerecht wurde, fehlten lange Zeit die ganz großen Höhepunkte auf beiden Seiten. Und wie es in solchen Partien meist so üblich ist, entschieden am Ende des Tages eben Nuancen über Sieg oder Niederlage. So avancierte in der 60. Minute Hamburgs Hein zum Matchwinner und markierte den ersten und einzigen Treffer des Nachmittags. Damit festigen die Rothosen im Kampf um den Titel den Platz an der Sonne.

Hannover II schlägt St. Pauli II

Parallel zum Topspiel waren mit Hannover 96 II  und dem FC St. Pauli II zwei weitere Profi-Reserven im Einsatz. Vor 850 Zuschauern im Eilenriedestadion mussten sich die Kiezkicker der 96-Reserve in einer spannenden und umkämpften Partie knapp mit 0:1 geschlagen geben. Den goldenen Treffer des Nachmittags erzielte Tom Moustier. Doch alles auf Anfang. Obwohl Profi-Reserven meist für ihr feines Kombinationsspiel bekannt sind, wurde es vor allem im ersten Durchgang meist nur nach Standards gefährlich. Hannover war überwiegend das gefährlichere Team, aber auch St. Pauli versteckte sich keineswegs und verpasste nach etwas mehr als einer halben Stunde in Person von Mahncke den Führungstreffer, als dieser nach einer Hereingabe von Lungwitz nur wenige Sekundenbruchstücke zu spät kam. Im Gegenzug klingelte es dann auf der anderen Seite. Ein langer Ball landete vor den Füßen von Moustier, der sich die Gelegenheit nicht entgehen ließ und zur Führung für die Gastgeber verwandelte. Nach der Pause verlor die Partie zunehmend an Tempo, Hannover machte den Laden hinten dicht und schaukelte die knappe Führung souverän über die Zeit.

Minns gleicht für Jeddeloh II aus

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In der letzten Samstagspartie, die erst um 16 Uhr angepfiffen wurde, standen sich der SSV Jeddeloh II und Weiche Flensburg gegenüber. Für die Flensburger ist die Tabelle seit Wochen nicht mehr relevant, Jeddeloh II muss hingegen den Sturz auf Relegationsplatz 14 vermeiden. Die Geschichte der Samstags-Partie kann auf die Ereignisse der ersten Hälfte reduziert werden. In der 13. Minute markierte Rehfeldt den ersten Treffer an diesem späten Nachmittag, die Antwort der Gäste ließ aber nicht sonderlich lange auf sich warten. Minns war in der 31. Minute zur Stelle und egalisierte den 0:1-Rückstand. Zwar zeigten sich beide Teams bis zum Schluss bemüht, für einen weiteren Treffer sollte es aber nicht mehr reichen.

Umkämpftes Derby in Emden

Eröffnet wurde der 36. Spieltag der Regionalliga Nord mit dem Duell der tabellarisch schlechtesten Mannschaften. Während Kickers Emden sicher absteigt, hatte Atlas Delmenhorst vor Anpfiff noch minimale Rest-Chancen. In einer umkämpften ersten Hälfte hatten die Hausherren leichte Vorteile, während sich der SV Atlas auf seinen aufmerksamen Torwart Wiewrodt verlassen konnte. Auch nach Wiederanpfiff waren die Torraumszenen rar gesät, intensive Zweikämpfe prägten das Derby. Emden wirkte befreiter, auf Delmenhorst schien der Druck, die letzte Chance nutzen zu müssen, bleiern schwer zu lasten. Dennoch wären die Niedersachsen in der 88. Minute beinahe in Führung gegangen, doch Djokovic kratzte einen Freistoß von Stöhr aus dem Eck. Am Ende blieb es beim 0:0, gerecht, da beide Mannschaften auf Augenhöhe agierten. Der SV Atlas muss nun für die Oberliga planen.

dw/stw/luk

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