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Kohfeldts Wunsch: Ein Allrounder für hinten

Coach benennt das Anforderungsprofil

Kohfeldts Wunsch: Ein Allrounder für hinten

"Es war für uns ein harter Test": Bremens Trainer Florian Kohfeldt.

"Es war für uns ein harter Test": Bremens Trainer Florian Kohfeldt. imago images

Aus Werders Trainingslager in Zell am Ziller berichtet Thiemo Müller

Entwarnung geben konnte der Coach zudem im Fall Davy Klaassen, der nach einem Pferdekuss ausgewechselt wurde: "Ich gehe davon aus, dass er in zwei Tagen wieder trainiert." Zudem konkretisierte Kohfeldt nach der Partie auch noch das Anforderungsprofil an eine Verstärkung für die Viererkette. Im Abwehrverbund fehlten gegen Darmstadt neben dem geschonten Theo Gebre Selassie gleich drei Innenverteidiger: Niklas Moisander wegen Adduktorenproblemen, dazu die von vornherein in Bremen verbliebenen Milos Veljkovic (Zehen-OP) und Sebastian Langkamp (Muskelfaserriss).

Dennoch, so Kohfeldt, wolle Werder im Abwehrzentrum nicht mehr nachlegen. Denn: "Wir müssen Abwägungen treffen. Wir leben auch davon, dass diese Gruppe sehr gut funktioniert, auch im Vergleich zu anderen Mannschaften. Wenn wir jetzt noch einen Innenverteidiger holen, dann haben wir fünf. Dann wird definitiv einer unzufrieden sein, wenn alle fit sind. Und das zu Recht, denn ich kann ihm dann keine Hoffnung machen, zu spielen. Und dann geht diese Gruppendynamik verloren."

Dagegen bekräftigt Kohfeldt: "Wo wir handeln müssen und wollen, sind die Außenverteidigerpositionen. Da werden wir nicht mit der aktuellen Besetzung in die Saison gehen." Handlungsbedarf bestehe demnach vor allem rechts, da der bisherige Dauerbrenner Theo Gebre Selassie (32) altersbedingt mutmaßlich mehr Pausen brauchen dürfte als bislang. Und weil Felix Beijmo, Drei-Millionen-Euro-Transfer des vergangenen Sommers, den Anforderungen nicht genügt. Der Schwede soll möglichst noch ausgeliehen werden. Zugleich bestätigt der Coach: "Wir suchen jemanden, der weitestgehend beiden Seiten spielen kann." Also einen Allrounder, um bei Bedarf auch Ludwig Augustinsson hinten links zu ersetzen, da Marco Friedl bis auf weiteres innen eingeplant ist.

Auch wenn wir nicht in allen Mannschaftsteilen so aufgestellt sind, wie ich es mir beim kicker-Managerspiel malen würde...

Werder-Coach Florian Kohfeldt

Zum Stand der Verhandlungen sagt Kohfeldt: "Wir haben unsere Wunschkandidaten und sind in Gesprächen. Aber es kann sein, dass es noch dauert. Doch damit hätte ich kein Problem. Neue können wir schnell integrieren, weil sie in ein funktionierendes Korsett kommen." Zudem bleibt ein zentraler Mittelfeldspieler auf der Agenda: "Auch hier werden wir noch einen dazuholen", so Kohfeldt.

Fast alle Leistungsträger gehalten

Zugleich betont der Fußballlehrer: "Ein wesentlicher Teil unser Gesamtstrategie war, bis auf Max (Kruse) alle Leistungsträger zu behalten. Für einen Verein mit unseren finanziellen Möglichkeiten ist es eigentlich schon sensationell, einen Maxi Eggestein behalten zu können, Milot Rashica, Davy Klaassen, Ludwig Augustinsson und Jiri Pavlenka. Auch dahinter steckt ein gewisser finanzieller Aufwand. Wir haben da keinen großen Transfer gemacht, aber schon rund zehn Millionen Euro ausgegeben (für Niclas Füllkrug und Marco Friedl, Anmerkung der Redaktion). Da muss man dann, was weitere Zugänge angeht, auch mal realistisch bleiben. Auch wenn wir nicht in allen Mannschaftsteilen so aufgestellt sind, wie ich es mir beim kicker-Managerspiel malen würde..."