Stanley Cup - Play-offs

Bruins schon raus - Grubauers Kraken schreiben NHL-Geschichte

Panthers machen Überraschung perfekt

Geschockte Bruins schon raus - Grubauers Kraken schreiben NHL-Geschichte

Gegensätze in Boston: Die Bruins trösten sich gegenseitig, die Panthers feiern ihren Coup.

Gegensätze in Boston: Die Bruins trösten sich gegenseitig, die Panthers feiern ihren Coup. Getty Images/imago images

Die größte Überraschung der ersten Play-off-Runde 2023 ist perfekt: Die Boston Bruins, die in der Regular Season noch mit den meisten Siegen (65) und Punkten (135) neue NHL-Rekorde aufgestellt hatten, sind in der Nacht zum Montag (MESZ) an den Florida Panthers gescheitert, die sich für das Duell erst über den letzten Wild-Card-Platz in der Eastern Conference qualifiziert hatten.

Im entscheidenden siebten Spiel unterlagen die Bruins im heimischen TD Garden mit 3:4 nach Verlängerung, obwohl sie bis eine Minute vor Schluss noch mit 3:2 geführt hatten. Dann aber glich Brandon Montour mit seinem zweiten Treffer des Abends per Abstauber zum 3:3 aus, ehe Carter Verhaeghe nach langen 8:35 Overtime-Minuten die Gastgeber endgültig schockte.

Den Bruins reichten auch drei Scorerpunkte von David Krejci (ein Tor, zwei Assists) nicht, um die Serie noch einmal umzubiegen. Boston hatte nach drei Aufeinandertreffen bereits mit 3:1 geführt, aber danach zwei Matchbälle vergeben - erst zuhause (3:4 n.V.), dann auswärts (5:7).

NHL 2022/23

"Die Worte, die mir jetzt in den Sinn kommen, sind Enttäuschung und Verwirrung", sagte Bruins-Trainer Jim Montgomery. "Und als nächstes würde ich sagen, wenn man die Saison betrachtet: Es war eine Ehre, dieses Team zu trainieren. Ich weiß, dass wir nicht dort angekommen sind, wo wir hinwollten, das ist mir klar."

Die Panthers, für die es nun gegen die Toronto Maple Leafs weitergeht, hatten die Vorrunde um satte 43 Punkte schlechter abgeschlossen. Einen größeren Rückstand machten laut offizieller NHL-Website lediglich die Los Angeles Kings 1982 gegen die Edmonton Oilers wett - mit 48 Punkten.

Bjorkstrand trifft, Grubauer überragt: Kraken gewinnen erste Play-off-Serie

Ebenfalls geschichtsträchtig war das zweite Play-off-Match des Abends: Die Seattle Kraken entschieden das finale Duell bei den Colorado Avalanche für sich und sind damit die erste Franchise der NHL-Historie, die in ihrer ersten Play-off-Serie überhaupt gleich den Titelverteidiger eliminiert.

Nachdem sie den ersten Matchball im sechsten Spiel zuhause noch liegengelassen hatten (1:4), setzten sich die erst 2021/22 in die NHL aufgenommenen Kraken mit 2:1 in Denver durch. Der Däne Oliver Bjorkstrand erzielte beide Treffer, während Philipp Grubauer mit 33 Paraden überragte: "Ich bin fix und fertig", sagte der Nationaltorhüter später. "Was für ein Spiel." Im Viertelfinale warten nun die Dallas Stars, die mit 4:2-Siegen gegen die Minnesota Wild weitergezogen waren.

Für Colorado, das die Central Division auf dem ersten Platz abgeschlossen hatte, war auch Mikko Rantanens siebter Treffer dieser Play-offs - Platz 1 gemeinsam mit Leon Draisaitl - nicht genug. 2022/23 wird es einen anderen Stanley-Cup-Sieger geben.

jpe

Nur einer ist noch besser: Draisaitls bärenstarke Play-off-Werte