Am Sonntagabend ging Paris die "Mission Nummer 15" an, bislang hatte sich die Mannschaft von Trainer Thomas Tuchel in der Liga schließlich noch komplett schadlos gehalten. In Bordeaux schickte der deutsche Coach Mbappé, Neymar und di Maria in vorderster Front aufs Feld, Ex-Münchner Juan Bernat und Weltmeister Draxler standen ebenfalls in der Anfangsformation. Bei Girondins stürmte Ex-Hannoveraner Briand.
Nach 34 Minuten lag Paris in Führung, weil Neymar den Angriff selbst mustergültig eingeleitet hatte und dann auch die Flanke von Dani Alves volley verwertete. Es war aber noch Zittern angesagt: Der anschließende Videobeweis dauerte einige Minuten, Mbappé war vermeintlich am Ball oder hatte die Sicht des Keepers behindert. Referee Frank Schneider schaute sich die Szene selbst nochmal an, zeigte dann aber zum Mittelkreis. Kurz vor der Pause wurde Neymars zweites Tor wegen einer Abseitsposition zurecht aberkannt (42.). In der Nachspielzeit des ersten Abschnitts scheiterte di Maria nach mustergültiger Vorarbeit von Juan Bernat zudem am Innenpfosten (45.+3).
Briand sticht - Draxlers geniales Zuspiel
Nach dem Seitenwechsel drehte Bordeaux allerdings auf und kam zum zu diesem Zeitpunkt nicht unverdienten Ausgleich: Briand wurde im Rücken der Abwehr bedient, zwischen Kehrer und Thiago Silva hindurch markierte er das 1:1 (53.). Doch es kam noch dicker für Paris, denn Neymar musste ausgewechselt werden. Den offensichtlich nicht verletzten Brasilianer plagten womöglich Kreislaufprobleme (57.).
Der Favorit aus der Hauptstadt fand aber die richtige Antwort. Draxler gelang bei einem Konter der perfekte tödliche Pass, Mbappé ließ sich die Chance nicht nehmen - 2:1 (66.). Direkt nach seinem fulminanten Abschluss zeigte der französische Weltmeister allerdings an, dass er ausgewechselt werden müsse. Tuchel entschied anders, holte stattdessen direkt danach Dani Alves vom Feld. Mbappé wurde kurz behandelt und musste dann die restliche Spieldauer durchhalten.
Ko-Produktion der Joker sitzt
In der Folge schnupperten di Maria (an die Latte, 71.) und Joker Choupo-Moting (drüber, 81.) an der Entscheidung. So kam es allerdings, wie es kommen musste: Poundjé fand mit seiner Flanke Cornelius, der Thiago Silva übersprang und den Kopfball ins lange Eck setzte - bei der Ko-Produktion zweier Joker langte am Ende auch noch Areola daneben (84.). In den Schlussminuten war Bordeaux die bessere Mannschaft, es blieb aber beim 2:2, durch das PSG erstmals Federn ließ. Für Paris geht es am Mittwoch (21 Uhr) bei Racing Straßburg weiter, Girondins empfängt zwei Stunden zuvor St. Etienne.