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Boehlys Nummer fünf: Pochettino ab Sommer Chelsea-Trainer

Zurück in London

Boehlys Nummer fünf: Pochettino ab Sommer Chelsea-Trainer

Zurück an der Stamford Bridge: Mauricio Pochettino, hier 2018 als Spurs-Trainer.

Zurück an der Stamford Bridge: Mauricio Pochettino, hier 2018 als Spurs-Trainer. imago images/Shutterstock

Bereits am Wochenende war es durchgesickert: Mauricio Pochettino übernimmt zur neuen Saison das Traineramt beim FC Chelsea und ist damit der neue große Hoffnungsträger auf ruhigere und erfolgreichere Zeiten an der Stamford Bridge. Der 51 Jahre alte Argentinier kehrt damit nach einem Jahr Pause ins Geschäft zurück - und nach London, wo er zwischen 2014 und 2019 bei Chelseas Stadtrivale Tottenham eine Ära inklusive Champions-League-Finaleinzug geprägt hatte.

Wie damals bei den Spurs erbt er auch bei den Blues viele Probleme. Unter den neuen Eigentümern um Klubboss Todd Boehly hatte das Abramovich-typische Trainerwechselspiel eigentlich ein Ende haben sollen. Doch nach vielen sportlichen Misserfolgen, die nicht zu den exorbitanten Investitionen auf dem Transfermarkt passten, wird Pochettino nun bereits der fünfte Trainer binnen eines Jahres.

2022/23 saßen vier Trainer auf der Chelsea-Bank

Auf Thomas Tuchel, den die neuen Chelsea-Macher bereits im September überraschend beurlaubt hatten, waren Graham Potter sowie die Interimstrainer Bruno Saltor und Frank Lampard gefolgt. Keinem war es gelungen, aus dem teuer umgebauten Kader eine konkurrenzfähige Mannschaft zu machen. Chelsea wird die Saison ohne Titel und ohne Europapokal-Qualifikation beenden. Wie "The Athletic" berichtet, hatte sich Pochettino bereits vor Ende der Spielzeit mit Interimscoach Frank Lampard sowie der Sportlichen Leitung zusammengesetzt, um die Situation zu analysieren.

"Mauricio ist ein Weltklasse-Trainer mit einer hervorragenden Erfolgsbilanz", wird Chelseas Führungsriege um Boehly in der Vereinsmitteilung zitiert. " Er ist ein Trainer, der für energiegeladenen und spektakulären Fußball steht und hat sich den Ruf erarbeitet, das Potenzial junger Spieler zur Entfaltung bringen zu können und dabei einen starken Mannschaftsgedanken zu pflegen." An die Stamford Bridge bringt der Argentinier auch seinen Trainerstab aus früheren Stationen mit: die Co-Trainer Jesus Perez, Miguel d’Agostino, Torwarttrainer Toni Jimenez sowie seinen Sohn Sebastian Pochettino als Fitnesstrainer.

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Für Pochettino, der vor seiner Tottenham-Zeit bereits in Southampton Premier-League-Erfahrung gesammelt hatte und im Sommer 2022 nach eineinhalb Jahren bei Paris St. Germain vorzeitig gehen musste, sprach sicherlich auch dessen nachweisliche Fähigkeit, junge Spieler voranzubringen, auf die sich Chelseas mehr als 600 Millionen Euro schwere Transferoffensive 2022/23 konzentrierte.

Dennoch dürfte auch der ehemalige Nationalspieler klare Wünsche für die kommende Wechselperiode haben: Chelseas Kader ist erstens so groß, dass die herkömmliche Kabine nicht ausreichte, und hat zweitens einen merkwürdigen Engpass auf der Mittelstürmer-Position. Hier dürfte Pochettino in erster Linie auf Verstärkung drängen.

Chelsea, das unter anderem auch mit Julian Nagelsmann Gespräche geführt hatte, stattete den neuen Trainer mit einem Vertrag bis 2025 aus, vereinsseitig besteht die Option auf ein weiteres Jahr.

jpe, mib