DFB-Pokal

VfL Bochums Riemann "wusste von dem ganzen Plan gar nichts"

Elfmeter-Studium in der Kabine

Bochums Held Riemann "wusste von dem ganzen Plan gar nichts"

Feierte seinen verwandelten Elfmeter ausgelassen: Manuel Riemann.

Feierte seinen verwandelten Elfmeter ausgelassen: Manuel Riemann. imago images/Revierfoto

Der Pokalfight zwischen Bochum und Augsburg gipfelte im letzten Elfmeter. Arne Maier hatte zuvor als fünfter FCA-Schütze den Ball über das Tor gesetzt, der Matchball lag somit beim VfL. Zur Verwunderung mancher schnappte sich nicht etwa Kapitän Anthony Losilla die Kugel, sondern Torhüter Manuel Riemann. Der eigentliche Stammkeeper der Bochumer, der als Elfmeterkiller gilt, kam in der 118. Minute für Michael Esser ins Spiel, hielt im Elfmeterschießen aber keinen Ball. Am Ende völlig irrelevant, da Riemann dennoch Verantwortung übernahm und den entscheidenden Elfmeter trocken links unten verwandelte.

"Ich wusste von dem ganzen Plan gar nichts. Es war nicht vorher abgesprochen, dass ich kurz vorm Elfmeterschießen eingewechselt werde", gab Riemann auf der Vereinswebsite Einblick in die Entscheidungsfindung an der Seitenlinie. "In der 103. Minute wurde ich gefragt, wie lange ich brauche, bis ich warm bin. Da habe ich gesagt, ich brauche fünf bis zehn Minuten. Ich bin dann runter in die Kabine und habe mir noch ein paar Elfmeter angeschaut. Dann bin ich hoch und es ging los", so Riemann.

"Es sind ja nur elf Meter"

Zwar brachte das kurzfristige Video-Studium nicht viel, da jedoch auch die vorherigen Bochumer Schützen allesamt verwandelten, bot sich für den 33-Jährigen die große Chance. "Dass ich einen ganz guten rechten Fuß habe, ist glaube ich bekannt. Es sind ja nur elf Meter. Ich war mir ehrlich gesagt ziemlich sicher heute", ließ Riemann keine Zweifel aufkommen.

Eigentlich sollte Bochums Stammkeeper gegen Augsburg eine Pause und Esser die Chance bekommen, sich auszuzeichnen. "Ich wusste natürlich von Manus Quote", so Esser, dem "es eigentlich egal ist, ob ich spiele oder nicht, solange wir am Ende die Klasse halten. Jetzt durfte ich ein Spiel machen und bin zufrieden mit dem Spiel. Dass es so ein Ende nimmt, ist dann natürlich umso schöner."

Reis' Lob für den FCA

Dabei hätte der VfL jenes Ende auch deutlich entspannter gestalten können, schließlich führte der Bundesliga-Aufsteiger im zweiten Durchgang zwischenzeitlich mit 2:0. "Es war sehr ärgerlich, dass wir direkt den Anschlusstreffer gefangen haben. Das 2:2 hat dann gezeigt, dass Augsburg eine wirklich sehr gute Mannschaft hat, die sich nie hängen lässt, auch wenn sie in der Bundesliga-Tabelle etwas hinter uns stehen", lautete das Fazit von Bochums Trainer Thomas Reis, der mit seinem VfL nun im Achtelfinale steht.

kon

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