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Chibsahs Siegtor für Bochum – da war Buffon schon draußen

Viele Wechsel, wenig Inspiration, trotzdem ein Achtungserfolg des VfL

Chibsahs Siegtor für Bochum – da war Buffon schon draußen

Bochumer Jubel: Chibsah und Co. freuen sich über den nächsten Sieg.

Bochumer Jubel: Chibsah und Co. freuen sich über den nächsten Sieg. imago images/RHR-Foto

Von Bochums Testspiel in Brixen berichtet Oliver Bitter

Italiens Torwart-Legende Gigi Buffon erlebte eine ganz entspannte Anfangsphase, der VfL Bochum tauchte zunächst nicht ein einziges Mal gefährlich vor dem Parma-Torhüter auf. Stattdessen setzte der Serie A-Absteiger dem Bundesliga-Rückkehrer vornehmlich über dessen linke Seite zu; Danilo Soares hatte bei sommerlichen Temperaturen über 30 Grad sichtlich Probleme, ins Spiel zu finden. Allerdings hatte Thomas Reis seine Mannschaft auch kräftig durchgemischt und etwa zunächst seine Stamm-Innenverteidigung mit Armel Bella Kotchap und Maxim Leitsch draußen gelassen, ebenso Torjäger Simon Zoller.

Antwi-Adjei scheiterte an Buffon

Erster Warnschuss der Bochumer nach 32 Minuten: Neu-Erwerbung Christopher Antwi-Adjei prüfte Buffon mit einem Flachschuss, doch der Routinier war auf dem Posten. Ansonsten war Parma zunächst die überlegene Mannschaft, erst allmählich fand sich der VfL besser zurecht. Immerhin zeigte sich Takuma Asano als belebendes Element, doch gefährliche Vorstöße des Bundesligisten blieben zunächst selten.

Interessanter Wechsel zur Pause: Die beiden etatmäßigen Innenverteidiger kamen ins Team, übernahmen allerdings die Außenpositionen: Leitsch links, Bella Kotchap rechts. "Eigentlich", so Thomas Reis, "wollen wir jeden auf seiner Idealposition testen. Aber auch solche Umbesetzungen bleiben manchmal nicht aus." Übrigens: Auf der Gegenseite beendete Buffon seine Schicht nach 45 Minuten – Testspielzeit halt allenthalben, bei Bochum rückte Talent Tjark Ernst anstelle des kaum beschäftigten Manuel Riemann zwischen die Pfosten.

Insgesamt wechselte Reis beinahe komplett durch, bot nach einer Stunde dann auch zwei Spitzen auf, Zoller rückte ins Zentrum neben Novothny. Fehlende Spritzigkeit war allerdings nicht zu übersehen, häufig ging zudem der letzte Pass in die Tiefe daneben. Nur selten wurde der VfL wirklich mal gefährlich, das Geschehen spielte sich weitgehend zwischen den beiden Strafräumen ab.

Chibsah erzielt das Tor des Tages

Dann aber tatsächlich noch das Tor des Tages, das zum Achtungserfolg trotz schwieriger Bedingungen führt: Pass von Soma Novothny nach innen, Mittelfeldmann Raman Chibsah drückt den Ball über die Linie – ausgerechnet der Ghanaer Chibsah, der in seiner Vita mit vielen verschiedenen Klubs auch eine kurze Zeit bei Parma stehen hat, allerdings mehrmals ausgeliehen war und nie für den Klub selbst spielte.

Im zweiten Test in Südtirol trifft der VfL am Samstag (17 Uhr) ebenfalls in Brixen auf den FC Turin, am Sonntag fliegt die Mannschaft nach Deutschland zurück. dann wird sich auch klären, ob Torwart Michael Esser wieder mit von der Partie sein kann. Der 33-Jährige verdrehte sich im Training am Mittwochvormittag das Knie und musste eine Pause einlegen - eine schwerwiegende Verletzung wird allerdings nicht vermutet.

So sah Trainer Thomas Reis das Spiel seiner Mannschaft: "In den ersten 20 Minuten hatten Probleme, Zugriff zu bekommen. Danach hat mir die Ordnung wesentlich besser gefallen und vor allem in der zweiten Halbzeit war das fußballerisch gut. Allerdings haben wir manchmal hinten mit zu viel Risiko gespielt, aber Parma ist schließlich kein Fallobst, gegen das wir gespielt haben und wir mussten eben auch ein bisschen improvisieren. Dafür hat es die Truppe richtig gut gemacht."

Parma ist schließlich kein Fallobst, gegen das wir gespielt haben und wir mussten auch ein bisschen improvisieren. Dafür hat es die Truppe richtig gut gemacht.

Thomas Reis

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