Bochums Trainer Thomas Reis setzte trotz des 2:0 gegen Frankfurt auf Belastungssteuerung und brachte gleich sechs neue Spieler von Beginn an. Darunter war auch Ersatzkeeper Esser, der im Pokal Spielpraxis bekam und den zuletzt starken Riemann zwischen den Pfosten vertrat. Die personellen Wechsel auf Augsburger Seite hielten sich hingegen in Grenzen, obwohl die Fuggerstädter zuletzt mit 1:4 in Mainz verloren hatten. Nur Maier und Zeqiri rutschten in die Startelf, Gruezo und Cordova mussten dafür zunächst auf die Bank.
Bochum brachte von Beginn an bekannte Tugenden auf den Platz. Gegen den Ball agierten die Gastgeber vor allem in der eigenen Hälfte aggressiv, nach vorne versuchte der VfL über die schnellen Außenspieler Holtmann und Antwi-Adjei zu kommen. Der FCA tat sich schwer gegen präsente Bochumer, die mit ihrer zweiten Chance auch direkt in Führung gingen: Eine kurz ausgeführte Ecke brachte Stafylidis scharf und präzise an den langen Pfosten, wo Pantovic Iago enteilt war und aus kurzer Distanz den Ball im Tor unterbrachte (12.).
Drei Tore in fünf Minuten
Vier Minuten zuvor hatte Hahn die beste Augsburger Chance im ersten Durchgang, doch Esser parierte dessen Schuss nach einer Ecke im Nachfassen. Die Fuggerstädter rannten somit erneut einem Rückstand hinterher, fanden im Verlauf des ersten Durchgangs aber dennoch immer besser in die Partie. Gefährlich wurde es für Esser aber vor dem Pausenpfiff nicht mehr. Da auch Bochum vorne kaum mehr präsent war, ging es mit dem 1:0 in die Pause.
Der erste Durchgang stellte so etwas wie die Ruhe vor dem Sturm dar, denn im zweiten Abschnitt entwickelte sich ein offener Schlagabtausch. In der 53. Minute stellte Bochum zunächst auf 2:0, Pantovic traf von der Strafraumgrenze mit einem Schlenzer ins rechte Eck. Der FCA zeigte sich jedoch alles andere als geschockt und antwortete postwendend. Oxford versenkte per Kopf einen seitlichen Freistoß von Maier im langen Eck (56.). Nur zwei Minuten später kam Augsburg gar zum Ausgleich, Vargas drückte einen Abpraller aus spitzem Winkel über die Linie.
Chancenwucher in der Verlängerung - Riemann kommt zum Elfmeterschießen
Beide Teams agierten in der Folge mit offenem Visier, Halbchancen gab es hüben wie drüben. Ernsthaft eingreifen mussten beide Torhüter aber nicht mehr - und so ging es in die Verlängerung. Dort hatte der eingewechselte Augsburger Gregoritsch die größte Möglichkeit auf den Lucky Punch, doch der Österreicher schoss aus leicht spitzem Winkel im Strafraum am langen Pfosten vorbei (96.). Da Polter und Pantovic einen Schnitzer von Gouweleeuw zudem "verdaddelten" (107.), stand nach 120 Minuten das Elfmeterschießen an.
Alle Schützen trafen, ehe Maier als letzter Augsburger Schütze über das Tor schoss. Riemann, der extra für das Elfmeterschießen eingewechselt wurde, trat dann zum entscheidenden Elfmeter an und verwandelte souverän links unten.
Somit zog der VfL Bochum nach einem harten Pokalfight gegen den FC Augsburg in die nächste Runde ein. Die Auslosung des DFB-Pokal-Achtelfinals erfolgt am Sonntag (18.30 Uhr). Zeitgleich misst sich Bochum dann in der Liga mit Borussia Mönchengladbach. Augsburg empfängt ebenfalls am Sonntag (15.30 Uhr) den VfB Stuttgart.