Nach drei Ligasiegen in Folge entschied sich Bielefelds Trainer Mitch Kniat am Dienstagabend für vier Wechsel in seiner Anfangself. Es begannen Özkan, Boujellab, Shipnoski und Wintzheimer anstelle von Wörl, Biankadi, Putaro und Klos, die im Vergleich zum 4:0 gegen Ingolstadt allesamt auf der Bank Platz nahmen.
Tim Walter, Kniats Gegenüber in Diensten des Hamburger SV, warf nach der letzten Partie in der 2. Bundesliga ebenfalls ordentlich die Rotationsmaschine an. Neben Torjäger Glatzel, der beim 3:3 in Kaiserslautern noch doppelt getroffen hatte, blieb mit Heyer, Ramos, Meffert und Jatta insgesamt fünf Feldspielern vorerst die Zuschauerrolle. Im Tor des HSV ersetzte außerdem Pokalkeeper Raab die etatmäßige Nummer eins Heuer Fernandes (Bank).
DFB-Pokal, 2. Runde am Dienstag
Öztunali und Königsdörffer verpassen - Shipnoski eröffnet
Die Partie in der Schüco-Arena startete durchaus vielversprechend, denn bereits nach sechs Minuten hatte der HSV durch Öztunali und Königsdörffer gleich zweimal die Chance auf die frühe Führung. Diese jedoch folgte nur kurze Zeit später - und zwar auf der Gegenseite. Einen Aufsetzer-Distanzschuss von Boujellab hatte Raab erst noch an den Pfosten gelenkt, beim Abstauber von Shipnoski war der Schlussmann dann jedoch chancenlos (11.).
Die Bielefelder verloren im Anschluss nicht nur Sarenren Bazee, der aufgrund einer Knieverletzung ausgewechselt werden musste, sondern auch den Spielwitz.
Wirklich brenzlig wurde es vor den beiden Toren bis auf einen Kopfball von Hamburgs Pherai, den Schlussmann Kersken allerdings reflexartig abwehrte, in der Folge im ersten Durchgang kaum noch. Nach vielen Unterbrechungen und einer vierminütigen Nachspielzeit endete Hälfte eins deshalb mit 1:0 zugunsten der Hausherren.
Joker Jatta schießt HSV in die Verlängerung
Im zweiten Durchgang überzeugten insbesondere die beiden Torhüter. Während sich die Arminia weitestgehend zurückzog und Hamburg kommen ließ, dauerte es bis zur 65. Minute, ehe Kersken erneut gegen Muheim den Ausgleich verhinderte. Nach 77 Minuten wurde der Bann aus Gäste-Sicht dann aber doch gebrochen - durch Joker Jatta. Der kurz zuvor eingewechselte Offensivspieler veredelte eine Flanke von Muheim per Kopf.
Fortan agierten die Rothosen zielstrebiger, ließen vor dem gegnerischen Gehäuse aber weiter die Genauigkeit vermissen. Die Schlussminuten hatten es dann nochmal in sich, denn nach einer ersten Torannäherung des ebenfalls eingewechselten Glatzel (84.) musste HSV-Torhüter Raab binnen weniger Minuten gleich zweimal eingreifen (88. und 90.).
Fehlschuss von Wörl besiegelt Hamburger Achtelfinaleinzug
So kam es also zur Verlängerung, die den beiden Teams nochmal alles abverlangte. Der HSV erwischte dabei beinahe den perfekten Auftakt, hatte aber Pech, dass Königsdörffer die Kugel aus wenigen Metern über das Gehäuse setzte (92.). Nach je einer Klärungsaktion kurz vor der Torlinie (Großer, 114. und Ramos, 116.) musste die Entscheidung im Elfmeterschießen fallen - und das bot ordentlich Nervenkitzel.
Nachdem erst ausgerechnet Arminia-Routinier Klos vom Punkt vergeben hatte, brachte Großer die Gastgeber in Folge des Fehlschusses von Hamburgs Krahn zurück. Heyer traf anschließend zum 4:3 aus Sicht der Gäste und avancierte dadurch gemeinsam mit Keeper Raab zum Matchwinner, der den letzten Elfmeter des Abends von Wörl abwehren konnte.
Arminia Bielefeld reist am Samstag nach Essen (14 Uhr). Der Hamburger SV bekommt es einige Stunden später mit dem 1. FC Magdeburg zu tun (20.30 Uhr).