DFB-Pokal

BFV-Präsident Koch kritisiert Türkgücü: "Der Verlierer ist der Fußball"

Wirren um DFB-Pokalspiel gegen Schalke

BFV-Präsident Koch kritisiert Türkgücü: "Der Verlierer ist der Fußball"

Seit Oktober 2007 im DFB-Präsidium: Rainer Koch.

Seit Oktober 2007 im DFB-Präsidium: Rainer Koch. Getty Images

Koch erklärte im Bayerischen Rundfunk erneut, dass es eigentlich frühzeitig eine Einigung zwischen Türkgücü München, Schweinfurt 05 und dem BFV gegeben habe. Demnach sollte Türkgücü, das bei Unterbrechung der Regionalliga Bayern Erster war, in die 3. Liga aufsteigen und Verfolger Schweinfurt dafür im DFB-Pokal antreten dürfen. "Seit dem 8. Mai stand fest, dass wir in dieser Situation so verfahren wollen", sagte Koch. Umso überraschter sei die Verbandsseite gewesen, als Türkgücü wenige Tage vor dem angesetzten Pokalspiel zwischen Schweinfurt und Schalke Klage eingereicht und damit eine Austragung der Partie verhindert hatte.

Man sollte dann auch dem Richtigen die Vorwürfe machen.

Rainer Koch über Schalkes Kritik am BFV

Namentlich kritisierte der DFB-Vize Türkgücüs Präsident Hasan Kivran, der beim Aufsteiger als "Einziger das Sagen" und im Austausch mit Koch der Vereinbarung zugestimmt habe. Kivran fühlte sich offensichtlich nicht mehr an die Abmachung gebunden. "Ich weiß, dass es keine rechtsverbindliche Einigung war", räumte Koch ein. "Damit muss man umgehen." Tatsächlich werde nun eine "massive Auseinandersetzung zwischen Türkgücü und Schweinfurt auf dem Rücken des Bayerischen Fußball-Verbands ausgetragen".

Koch weist Schalkes Kritik zurück

Der Kritik am Verband von Schalkes Sportvorstand Jochen Schneider trat Koch deshalb erneut entgegen. Für die Knappen sei es "natürlich eine fürchterliche Situation". Aber: "Man sollte dann auch dem Richtigen die Vorwürfe machen." Er habe Schneider eine SMS geschrieben, dieser habe sich darauf allerdings nicht gemeldet.

Schuld an der Eskalation sei laut Koch jedoch nicht nur Türkgücü, auch Schweinfurts Vorgehen im Zuge der Lizenzierung der Münchner bezeichnete der 61-Jährige als "nicht richtig". Die Schnüdel hatten öffentlich in Zweifel gezogen, ob der Klub aus der Landeshauptstadt im Zuge der Stadionsuche überhaupt die Anforderungen für die 3. Liga erfülle. Der BFV habe an diesem Punkt aber nicht eingreifen können, da die Lizenzierung für die 3. Liga in der Hand des DFB liege. Zudem hielt Koch Schweinfurt zugute, sich trotz aller Kritik und Sorgen bis zuletzt an die Abmachung gehalten und nicht geklagt zu haben.

Koch über Aufstiegsregelung: "Egal wie man es macht, macht man es verkehrt"

Die grundsätzliche Kritik am Vorgehen des BFV, die Saison in der Regionalliga Bayern fortzusetzen und den nun gebrochenen Kompromiss auszuhandeln, wies Koch einmal mehr zurück. Der Verband habe die Entscheidung unter Berücksichtigung verschiedener Bedingungen und der Interessen der Vereine getroffen. "Egal wie man es macht, macht man es verkehrt", fasste Koch die Situation aus seiner Sicht zusammen. Er sei eigentlich davon ausgegangen, eine gute Lösung gefunden haben. "Allerdings glaube ich, dass das, was jetzt passiert, viel, viel schädlicher ist."

pau