Im Olympiastadion von Sevilla erwischte Betis mit dem Ex-Dortmunder Marc Bartra den besseren Start. Ein blitzsauberer Angriff über die rechte Seite führte zur Führung: Bellerin flankte letztlich punktgenau auf Borja Iglesias, der aus kurzer Distanz wenig Mühe hatte, per Kopf auf 1:0 zu stellen (11.).
Von Valencia war offensiv wenig zu sehen, doch in der 30. Minute folgte der Geistesblitz: Diakhaby eroberte tief in der eigenen Hälfte auf rechts den Ball, über zwei Stationen landete das Leder bei Ilaix Moriba. Das perfekte Zuspiel der Leipzig-Leihgabe verwertete Hugo Duro mit einem klugen Heber über den herausstürmenden Keeper Bravo.
Kurz vor der Pause war Betis in einer nun intensiv geführten und ausgeglichenen Partie dem zweiten Treffer nahe. Canales durfte bis 15 Meter vor das Tor spazieren und Maß nehmen, der Pfosten rettete das unachtsame Valencia vor dem erneuten Rückstand.
Doch auch Betis war das Glück hold. In der 53. Minute scheiterte Gaya aus spitzem Winkel an Keeper Bravo, Hugo Duro bekam eher unfreiwillig noch das Bein an den Ball, verfehlte den Betis-Kasten aber um Haaresbreite. Die Bordalas-Truppe hatte auch die nächsten Minuten deutlich Oberwasser, während die Pellegrini-Elf in dieser Phase fast ausschließlich mit Defensivaufgaben beschäftigt war.
Betis versiebt reihenweise Großchancen
Betis hatte aber einen Borja Iglesias. Der Angreifer war der auffälligste Akteur auf dem Platz, seine Vorlage auf Juanmi in der 67. Minute zum Zunge schnalzen. Valencias Schlussmann Mamardashvili verhinderte den Einschlag mit einer ebenfalls sehenswerten Fußabwehr. In der 80. Minute war es erneut Juanmi, der aus 17 Metern Maß nahm - wie schon in Hälfte eins half Valencia das Aluminium.
Spätestens nach den Großchancen von Iglesias (83.) und vor allem Fekir (85.) hätten die Gün-Weißen die erneute Führung verdient gehabt. Da aber auch auf der anderen Seite Soler an Keeper Bravo scheiterte, ging es - inzwischen mit dem 40-jährigen Betis-Altmeister Joaquin, der schon beim letzten Titelgewinn 2005 mitgewirkt hatte - in die Verlängerung.
In dieser tat sich allerdings herzlich wenig, beide Teams scheuten das letzte Risiko. So musste das Elfmeterschießen entscheiden. Joaquin traf gerade so, Mamardashvili hatte die Ecke geahnt. Dem erst in der 100. Minute eingewechselten Musah versagten mit seinen 19 Jahren jedoch die Nerven, er schoss drüber. Der Ex-Schalker Miranda verwandelte kurz darauf sicher und machte den Titelgewinn für Betis perfekt!