3. Liga

Moritz Stoppelkamp und die Erinnerung an sein 82-Meter-Tor

Gemischte Duisburger Gefühle nach dem 1:1 gegen Köln

Besonderer Moment: Stoppelkamp und die Erinnerung an sein 82-Meter-Tor

Moritz Stoppelkamp versuchte sich beim 1:1 gegen Viktoria Köln an einem Kunstschuss.

Moritz Stoppelkamp versuchte sich beim 1:1 gegen Viktoria Köln an einem Kunstschuss. imago images

Ob auch Moritz Stoppelkamp in diesem Augenblick an seinen Kunstschuss im September 2014 gedacht hat? Gut acht Jahre ist es mittlerweile her, dass der Mittelfeldmann als Spieler des SC Paderborn aus nicht weniger als 82 Metern gegen Hannover 96 traf - am Samstagnachmittag wäre Stoppelkamp beinahe ein ähnliches Tor gelungen. 

Es lief die 77. Minute bei der Partie zwischen dem MSV Duisburg und Viktoria Köln, beide Mannschaften lagen gleichauf - und auf einmal hatte Stoppelkamp das 2:1 für die Zebras auf dem Fuß. Nach einem Befreiungsschlag von Marlon Frey erkannte der 35-Jährige, dass Kölns Torwart Ben Voll weit vor seinem Tor stand und zog aus gut und gerne 40 Metern ab, doch dieses Mal flog der Ball knapp am Ziel vorbei. 

Das ist zu einfach. Das darf uns nicht passieren.

Sebastian Mai

So blieb es beim 1:1, einem Ergebnis, mit dem der MSV "nicht zufrieden" sein könne, wie Sebastian Mai nach der Partie am Magenta-Mikrofon sagte. Duisburgs Abwehrspieler wertete den Auftritt zwar zu Recht als Fortschritt, schließlich hatte die Mannschaft nach einem Halbzeit-Rückstand Charakter gezeigt und sich das Unentschieden mit einer ansprechenden zweiten Hälfte redlich verdient - dennoch redete sich Mai in Rage, als er auf eine Szene in der 76. Minute angesprochen wurde. 

Mit der Fußspitze hatte der 28-Jährige in höchster Not ein Gegentor verhindert, Sekunden zuvor waren Niklas Kölle und Marvin Senger im eigenen Strafraum von einem Lupfer überrascht worden. "Das ist fehlende Kommunikation", schimpfte Mai, "das ist zu einfach. Das darf uns nicht passieren." 

Bouhaddouz lobt die Einstellung

Selbst in einem lauten Stadion könne man sich verständigen, betonte Mai und sagte zum Thema Kommandos: "Das muss von jedem selbst kommen." 

Der MSV überstand die Situation zwar unbeschadet, trotzdem zeigte die Szene exemplarisch, dass Duisburg durchaus noch Arbeit vor sich hat. Und doch: Der Auftritt gegen Viktoria Köln war ein Schritt in die richtige Richtung. "Von der Einstellung her muss man sagen, dass es im Vergleich zu den anderen Spielen Welten waren", meinte Aziz Bouhaddouz. 

Der Angreifer war an diesem Nachmittag der einzige Duisburger Torschütze gewesen - weil Stoppelkamps Schuss dieses Mal ungekrönt blieb. 

lei

Die Trainer der 3. Liga für die Saison 2023/24