Von großem Druck, der nach den beiden Auftaktniederlagen auf beiden Teams lastete, war in der Anfangsphase überhaupt nichts zu sehen. Viel eher schien die Ausgangslage bei Besiktas und Sporting für eine gewisse Befreiung zu sorgen, die beiden Mannschaften spielten vom Auftakt weg munter nach vorne und Paulinho auf der einen (1.) sowie Ghezzal auf der anderen Seite (4., 5.) sorgten für frühe und gefährliche Abschlüsse.
In der Folge präsentierte sich vor allem Besiktas im Dauer-Vorwärtsgang, das Tor aber erzielte Sporting: Nachdem Destanoglu zunächst noch klasse gegen Sarabia pariert hatte, ließ seine Abwehr nach der folgenden Ecke Coates völlig ungedeckt. Der Kapitän der Portugiesen bedankte sich nach Inacios Kopfballverlängerung und stellte aus kurzer Distanz auf 1:0 für die Gäste (15.).
Tor-Dublette und VAR: Sporting kontert Larins Ausgleich
Und es ging nicht weniger kurzweilig weiter, weil vor allem Besiktas ohne Rücksicht auf Verluste nach vorne spielte und Sporting deshalb immer wieder massenhaft Räume gewährte. Reis (19.) und der genesene Sporting-Star Goncalves im ersten Spiel nach fast zweimonatiger Verletzungspause (23.) hatten weitere Gelegenheiten, doch diesmal war Besiktas an der Reihe: Larin köpfte eine Pjanic-Ecke zum 1:1 ein (24.).
Ein Spielstand, der aber nicht lange Bestand haben sollte, denn Sporting gelang eine Tor-Dublette: Wie beim 1:0 wurde wieder eine Goncalves-Ecke von rechts per Kopf an den zweiten Pfosten verlängert, wieder war Kapitän Coates da und nickte ein - das dritte Tor des Tages, das dritte nach einer Ecke (27.). Und auf diese Weise erzwang Sporting auch den dritten Treffer. Diesmal köpfte Coates nach Ecke an die Hand von Vida, nach VAR-Eingriff gab es Elfmeter für die Portugiesen, den Sarabia verwandelte (44.).
Gruppe C
Pech für Besiktas: Teixeiras Traumtor wird vom VAR einkassiert
Zur Pause stand es nach äußerst unterhaltsamen 45 Minuten also 1:3, es hätte aber auch gut und gerne 3:3 stehen können. Kurz vor dem Elfmeterpfiff hatte Batshuayi den Pfosten getroffen (38.), kurz vor dem Pausenpfiff wurde ein herrliches No-Look-Seitfallzieher-Tor von Teixeira wegen einer knappen Abseitsposition vom VAR einkassiert (45.+1).
Chancen satt auch in Durchgang zwei
Dass im zweiten Durchgang nur noch ein weiteres Tor fiel, war gewissermaßen der Treppenwitz einer kuriosen Partie. Da Besiktas unermüdlich nach vorne rannte und Sporting dadurch regelmäßig zu Kontern eingeladen wurde, ergaben sich phasenweise Großchancen fast im Minutentakt. Die besten Chancen für die Hausherren vergaben Larin per Volley-Abnahme (62.) sowie zweimal Batshuayi, der erst knapp am besetzten Tor vorbei - (62.) und dann über das leere Tor schoss (69.).
Doch auch Sporting hätte mindestens einen Treffer machen müssen und das Spiel dadurch frühzeitig entscheiden können. Doch allen voran Paulinho hatte Abschlusspech, der Stürmer traf erst den Innenpfosten (68.) und kurze Zeit später die Latte (73.). Kurz vor Schluss belohnte sich der Angreifer doch noch mit einem Tor, eine der zahlreichen Kontersituationen schloss er mit einem feinen Schlenzer ins lange Eck ab (89.).
Statt eines 4:6, das aufgrund des Spielverlaufs mehr als nur möglich gewesen wäre, hieß es am Ende also 1:4. Sporting wahrt damit die Chance auf das Achtelfinale, das für Besiktas nach der dritten Niederlage im dritten Spiel in weite Ferne gerückt ist. Für die Türken geht es erst am nächsten Montag (19 Uhr) in der Liga mit dem Derby gegen Galatasaray weiter, Sporting ist bereits am Samstag (21.30 Uhr) zu Hause gegen Moreirense gefordert. Das Rückspiel in Lissabon steigt am 3. November.