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Beschwerde verworfen: Wormatia Worms ruft das Landgericht an

Erstmals entscheiden Berufsrichter statt Fußball-Funktionäre

Beschwerde verworfen: Wormatia Worms ruft nun das Landgericht an

Will sich nicht über den Tisch ziehen lassen: Wormatia Worms lässt den verweigerten Regionalliga-Aufstieg vor dem Landgericht prüfen.

Will sich nicht über den Tisch ziehen lassen: Wormatia Worms lässt den verweigerten Regionalliga-Aufstieg vor dem Landgericht prüfen. imago images/Jan Huebner

Jetzt sind Berufsrichter gefragt. Nachdem die Spielkommission der Regionalliga Südwest GbR die Beschwerde von Wormatia Worms gegen den verwehrten Aufstieg in die Regionalliga verworfen hat, wird sich Worms nun an das Schiedsgericht beim Landgericht Karlsruhe wenden. Damit ist der Weg über die Sportgerichtsbarkeit ausgeschöpft, jetzt entscheidet ein ordentliches Gericht.

Während sich die Gesellschafterversammlung der Regionalliga Südwest auf eine am 29. April beschlossene Qualifikationsvoraussetzung beruft, die besagt, dass potenzielle Aufsteiger mindestens 50 Prozent ihrer Saisonspiele absolviert haben müssten, sehen die Wormser - die coronabedingt nur neun von 22 Partien ausgetragen konnten - in Person von Sportvorstand Ibrahim Kurt die Lage naturgemäß etwas anders: "Dass die Spielordnung es dennoch erlaubt, Aufsteiger und Relegationsspielteilnehmer zu melden - einfach ignoriert. Dass man pandemiebedingt nach adäquaten Lösungen sucht und die Belange der Oberligisten berücksichtigt - weit gefehlt. Dass die Spielordnung während der Runde zugunsten der Regionalliga geändert wird - ziemlich einseitig. Da wird vor der Saison klar entschieden, dass es sechs Absteiger geben soll, und dann entscheidet man sich einfach um und reduziert auf zwei. Gleichzeitig, also im direkten Zusammenhang, wird mit einer einfachen Mehrheit 4:3 entschieden, dass keine Oberligisten aufsteigen sollen. Ich nenne das Willkür!"

Eine "Machtdemonstration"

Kurt ärgert sich besonders über Ronny Zimmermann, Präsident des Badischen Fußballverbands und gleichzeitig Vizepräsident beim DFB: "Warum gerade er, der für eine bessere Kommunikation mit den Vereinen öffentlich wirbt, diese nicht vorlebt, bleibt sein Geheimnis. Mein Eindruck bleibt, dass der Schutz der abstiegsgefährdeten Regionalligisten aus seinem Badischen Fußballverband an erster Stelle stand." Der Wormser Sportvorstand sieht in dieser Sache auch eine "Machtdemonstration".

Obgleich sich Worms kämpferisch zeigt, aus den Aussagen Kurts schimmern deutliche Zweifel durch, ob man tatsächlich 2021/22 in der 4. Liga landet: "Wir haben nun am Freitag unsere Schiedsklage beim Landgericht Karlsruhe eingereicht und hoffen, auch wenn diese Hoffnung schwindet, dass wir Gerechtigkeit erfahren - und sei es nur, indem zumindest einmal alle Kriterien berücksichtigt werden und wir nicht mit dem Gefühl zurückbleiben, bei der Nichtzulassung über den Tisch gezogen worden zu sein."

stw

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