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US-Coach Gregg Berhalter: "Es sind Bruchteile von Sekunden"

US-Coach lobt Rückkehrer Reyna: "Gut, ihn wieder auf dem Feld zu haben"

Berhalter: "Es sind Bruchteile von Sekunden"

Gegen das DFB-Team setzte es eine Niederlage: US-Nationaltrainer Gregg Berhalter klatscht mit Christian Pulisic (re.) ab.

Gegen das DFB-Team setzte es eine Niederlage: US-Nationaltrainer Gregg Berhalter klatscht mit Christian Pulisic (re.) ab. Getty Images

"Wir hatten einen guten Start und haben ihnen wehgetan", sagte Christian Pulisic nach dem 1:3 im Test gegen Deutschland, verwies zugleich aber auch darauf, dass man sich "leichte Fehler" erlaubt habe: "Defensiv können wir besser sein." Auffällig bei den Amerikanern war, dass sie nach dem soliden Start und eigener Führung zögerlicher wurden und so dem DFB-Team Freiräume boten. Diese wurden von der deutschen Mannschaft dann auch genutzt.

"Natürlich schmerzt es", erklärte Pulisic mit Blick auf die Niederlage und betonte, dass es das Ziel der USA sei, derartige Spiele für sich zu entscheiden. "Das sind Spiele, in denen wir Wege finden müssen, zu gewinnen", so der Mailänder, der selbst sehenswert zum zwischenzeitlichen 1:0 getroffen hatte. "Ein tolles Tor", wusste Pulisic, "aber es bedeutet nicht viel", weil man verloren habe. "Wir wollen solche Spiele gewinnen."

Berhalter spricht von "Lernerfahrung"

Nationaltrainer Gregg Berhalter betonte, dass man aus der Niederlage lernen müsse. "Das ist eine Lernerfahrung. Wir wollen solche Spiele nutzen, um zu lernen, wie wir gegen Topteams erfolgreich sein können." Rückblickend betonte der 50-Jährige ein wenig süffisant, dass ein Spiel eben 90 Minuten und keine 45 Minuten dauere.

"In der ersten Hälfte waren wir wirklich gut, doch dann gab es Momente, die nicht gut liefen", führte Berhalter aus und stellte fest: "Die Gegentore haben wir zu leicht bekommen. Es geht auch darum, das Tempo zu kontrollieren, und das müssen wir lernen. Wir haben so viel Energie verloren - auch bei unseren Kontern -, dass es schwer wurde, konsistent zu bleiben, die defensive Grundordnung zu halten."

Es war gut, ihn wieder auf dem Feld zu haben.

Gregg Berhalter zur Rückkehr von Giovanni Reyna

Bei allen drei Gegentoren habe die Abstimmung zwischen Abwehr und Mittelfeld nicht gestimmt: "Unsere Organisation hat uns da ein bisschen im Stich gelassen. Es sind diese Momente, diese Bruchteile von Sekunden, wo man gut positioniert sein muss und keine offenen Räume anbieten darf." Berhalter verwies aber auch darauf, dass Deutschland ein "gutes Team" und "mit seiner Qualität" in der Lage sei, Lücken zu reißen und "Torchancen zu kreieren".

Positiv sei jedoch, dass seine Spieler gesehen hätten, wie man als Topteam "auf engstem Raum schnell kombinieren kann", dies sei wichtig für die weitere Entwicklung des jungen US-Teams. Unter dem Strich steht jedoch die Erkenntnis: "Es war eine gute Lernerfahrung für die Gruppe. Und wir wissen, dass wir besser sein müssen, wenn wir gewinnen wollen."

Das Spiel war auch die Rückkehr von Giovanni Reyna, der nach seinem Zerwürfnis mit dem Trainer nach der WM erstmals wieder im Kader stand - und direkt von Beginn an ran durfte. "Wir dachten, 45 Minuten waren die perfekte Dosis für ihn - und wir wollten ihm die Chance von Anfang an geben", sagte Berhalter mit Blick auf den 20-jährigen Dortmunder und lobte dessen Leistung: "Er hat gut gespielt und seine Qualitäten gezeigt. Es war gut, ihn wieder auf dem Feld zu haben."

drm

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