WM

Südkoreas Trainer Paulo Bento: Abschied mit Stolz

Portugiese hört auf: "Das ist in Stein gemeißelt"

Südkoreas Trainer Bento: Abschied mit Stolz

Paulo Bento ist nicht mehr Trainer der südkoreanischen Nationalmannschaft.

Paulo Bento ist nicht mehr Trainer der südkoreanischen Nationalmannschaft. IMAGO/Newspix

Aus Katar berichtet Sebastian Wolff

Als der Traum ausgeträumt war, war es auch für ihn Zeit, die Realität auszusprechen. Unmittelbar nach dem 1:4 im Achtelfinale gegen Brasilien hat Südkoreas Nationaltrainer Paulo Bento seinen Abschied bekannt gegeben. Der Entschluss bei ihm war bereits vor drei Monaten gereift. Auf der Pressekonferenz machte er ihn publik.

Die Worte fielen dem 53-jährigen Portugiesen sichtbar schwer in den Katakomben des "Stadium 974". "Es ist hart für mich, nun dieses Spiel zu analysieren. Ich habe bereits im September für mich den Entschluss gefasst, dass ich nicht als Nationaltrainer weitermachen werde. Das habe ich direkt nach dem Spiel auch dem Verbandspräsidenten und den Spielern mitgeteilt." Kurz nach Bentos Statement sorgte der südkoreanische Mediendirektor zwischenzeitlich für Verwirrung als er erklärte, Bento werde erstmal eine Pause machen und dann über die Zukunft entscheiden. Der Coach aber hat keinerlei Zweifel und Interpretationsspielraum gelassen: "Mein Entschluss ist in Stein gemeißelt."

"Ich bin sehr stolz, glücklich und dankbar"

Damit endet eine besondere Ära auf dem Höhepunkt: Der frühere Mittelfeldspieler war der erste Nationaltrainer, der Südkorea die komplette Zeit von seiner Ernennung über die Qualifikation bis hin zur WM-Endrunde betreut hat, bislang hatte der Verband in diesem Zeitraum immer den Trainer gewechselt. "Ich bin sehr stolz, glücklich und dankbar für das, was ich in den vier Jahren und vier Monaten mit dieser Mannschaft erlebt habe", sagte er. Zum Abschied erfolgte dann auch noch eine Liebeserklärung an seine Spieler, die sich in dieser Endrunde mehrfach aus ausweglosen Situationen zurückgekämpft hatte: "Es war eine der besten Gruppen, mit der sich je gearbeitet habe."

Für diese "beste Gruppe" war Brasilien am Montagabend mindestens eine Nummer zu groß, genau genommen war der Traum vom Viertelfinale schon nach sieben Minuten und dem Blitz-Rückstand ausgeträumt. "Wir sind ganz schlecht ins Spiel gestartet", konstatierte Bento, "haben nicht konsequent genug verteidigt. Nach der Pause haben wir umgestellt auf ein 4-2-3-1-System und es dann besser gemacht." Trüben kann das 1:4 weder seine gesamte Zeit in Südkorea noch diese Weltmeisterschaft. "Wir können stolz auf das sein, was wir in der Gruppenphase und bei diesem Turnier erreicht haben. Und ich bin stolz, dass ich Trainer dieser Mannschaft war."

Bilder zur Partie Brasilien - Südkorea