Nachdem der Corona-Test am Dienstagmorgen bei der gesamten belgischen Mannschaft sowie dem Mitarbeiterstab negativ ausgefallen war, konnte Roberto Martinez gegen Island seine Bestbesetzung auf den Platz schicken. Die Roten Teufel hatten sich aufgrund des positiven Ergebnisses von Verteidiger Brandon Mechele einem weiteren Test unterziehen müssen.
Wolfsburgs Keeper Casteels durfte gegen die isländische Auswahl sein Debüt in der A-Nationalmannschaft feiern und war ebenso von Beginn an mit dabei wie Superstar De Bruyne, der aufgrund der Geburt seines dritten Kindes das erste Spiel der neuen Nations-League-Saison verpasst hatte, und BVB-Neuzugang Meunier. Insgesamt startete Belgien mit vier aktiven sowie zwei ehemaligen Bundesligaspielern. Bei Island wechselte Erik Hamren ordentlich durch, veränderte seine Startelf nach dem knappen 0:1 gegen England an sieben Stellen. Mit Fridjonsson (Paderborn) und Palsson (Darmstadt) waren auch zwei in Deutschland engagierte Spieler vertreten.
Turbulente Anfangsphase in Brüssel
Entgegen der glasklaren Rollenverteilung erwischten die Gäste aus Island den besseren Start. Der designierte Underdog hätte bereits früh in Führung gehen können beziehungsweise müssen, doch Fridjonsson köpfte freistehend aus wenigen Metern über das Gehäuse von Casteels (5.). Wenig später machte es der Paderborner aber besser und bescherte Island - mit ordentlich Glück - das überraschende 1:0. Denayer verwandelte den Abschluss von Fridjonsson in eine Bogenlampe, die wenig später an die Latte knallte und hinter die Linie sprang (10.).
Kurz darauf übernahmen die Roten Teufel schließlich die Kontrolle und drehten das Spiel binnen kürzester Zeit. Witsel egalisierte zunächst per Abstauber nach einem Freistoß von Mertens (13.), dann verwertete Batshuayi einen Abpraller gnadenlos zum 2:1 (17.). Das offensive Feuerwerk brannte jedoch nicht länger als rund 20 Minuten. Nach der turbulenten Anfangsphase wurde es ruhig im Roi Baudouin - bis der Pfiff des Unparteiischen zur Halbzeit ertönte.
Mertens, Batshuayi und Doku machen es kristallklar
Nach dem Wiederanpfiff brauchte die Martinez-Elf nicht länger als fünf Minuten, um die Ausgangssituation für die nach wie vor tief stehenden Isländer zu verschlechtern. Mertens verwandelte nach einer kurz ausgeführten Ecke zum 3:1. Zwischenzeitlich hatte man daraufhin das Gefühl, dass noch etwas für Island geht, doch dann zogen die Roten Teufel wieder das Tempo an und näherten sich mit großen Schritten dem nächsten Treffer. Der fiel dann in der 69. Minute - und war eine Augenweide. Batshuayi lenkte eine Hereingabe vom kurz zuvor eingewechselten Verschaeren sehenswert mit der Hacke in die lange Ecke und stellte mit seinem zweiten Treffer des Abends auf 4:1.
Das sollte es aber noch nicht gewesen sein, es kam noch dicker für die Gäste: Doku, erstmals in der Startelf der belgischen A-Nationalmannschaft, schlenzte die Kugel nach einer genialen Vorarbeit von De Bruyne in die obere rechte Ecke und markierte mit seinem ersten Torerfolg den 5:1-Endstand (79.).
Belgien baute somit seine Siegesserie auf zwölf Partien aus und verteidigte mit dem zweiten Sieg im zweiten Nations-League-Spiel die Tabellenführung in der Gruppe 2 (Liga A). Während Belgien am 11. Oktober bereits um 18 Uhr in England gefordert ist, kämpft Island erst ab 20.45 Uhr gegen Dänemark um die ersten Punkte.