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Bei Schneeregen und Kälte: Williams gewinnt 88. Fleche Wallone

Nur 44 Fahrer erreichten das Ziel

Bei Schneeregen und Kälte: Williams gewinnt 88. Fleche Wallone

Die Rennfahrer quälen sich bei Schneeregen die steilen Rampen der "Mur de Huy" empor.

Die Rennfahrer quälen sich bei Schneeregen die steilen Rampen der "Mur de Huy" empor. IMAGO/Photo News

Die Veranstalter wollten die 88. Ausgabe des Wallonischen Pfeils zur schwersten aller Zeiten machen und änderten die Streckenführung deshalb ab. Gestartet wurde wie üblich in Charleloi, doch während den 198,6 Kilometern nach Huy musste die berüchtigte Mauer von Huy mit einer Durchschnittssteigung von 10 Prozent und Spitzen bis zu 19 Prozent erstmals in der Geschichte des Rennens viermal befahren werden - unter anderem lag das Ziel auf dem Scheitelpunkt.

Und dann kamen noch die Witterungsbedingungen hinzu. Denn der Kälte-Einbruch, der Mitteleuropa zu Anfang der Woche getroffen hat, sorgte auch in der belgischen Provinz Wallonien für äußerst wechselhafte Bedingungen - der April machte seinem Namen alle Ehre. Zwischenzeitlich sank die Temperatur stark ab, der Regen ging teils in einen Schneegraupel über. Zu viel für etliche Fahrer, laut dem vorläufigen Rennergebnis erreichten nur 44 Fahrer das Ziel, mehr als 130 stiegen zwischenzeitlich aus.

Das Rennen begann gleich mit einer Attacke, sechs Fahrer setzten sich vom Hauptfeld ab. Das Sextett fuhr lange Zeit zusammen, ehe dann die Kaltfront die Kraft aus den Beinen zog. Zudem wurde im Hauptfeld Tempo gemacht, rund 80 Kilometer vor dem Ziel erfolgte der Zusammenschluss. Bei der dritten und vorletzten Überquerung der "Mur de Huy" war ein Quintett vorne, zu dem auch der spätere Sieger Stephen "Stevie" Williams vom Team Israel-PremierTech gehörte.

Doch auch diese fünf Fahrer wurden vom stark dezimierten Hauptfeld wieder gestellt, geschlossen ging es dann in den Schlussanstieg. Und hier trat Williams als Erster rund 250 Meter vor dem Zielstrich an. Der Schotte legte schnell etliche Meter zwischen sich und seinen Verfolgern und ließ sich seinen größten Erfolg nach 4:40,23 Stunden nicht mehr nehmen.

Der einzige deutsche Fahrer - Juri Hollmann vom Team Alpecin-Deceuninck - erreichte nicht das Ziel. Vorjahressieger Tadej Pogacar (UAE Emirates) war nicht am Start. Der Slowene misst sich am kommenden Sonntag bei Lüttich-Bastogne-Lüttich mit dem Niederländer Mathieu van der Poel.

Fleche Wallonne, (198,60 km)

1. Stephen Williams (Großbritannien) - Israel-Premier Tech 4:40:24 Std.; 2. Kevin Vauquelin (Frankreich) - Arkéa - B&B Hotels + 0 Sek.; 3. Maxim Van Gils (Belgien) - Lotto Dstny + 3; 4. Benoit Cosnefroy (Frankreich) - AG2R La Mondiale; 5. Santiago Buitrago Sanchez (Kolumbien) - Bahrain Victorious; 6. Tobias Halland Johannessen (Norwegen) - Uno-X Mobility + 10; 7. Romain Gregoire (Frankreich) - Groupama-FDJ; 8. Dorian Godon (Frankreich) - AG2R La Mondiale; 9. Tiesj Benoot (Belgien) - Team Visma; 10. Guillaume Martin (Frankreich) - Cofidis; ... Juri Hollmann (Hürth) - Alpecin-Deceuninck ausgeschieden

jer