Champions League

Champions League: Dortmund aus zwei Gründen direkt gefordert

Vorfreude gegen Kopenhagen - Malen und Adeyemi sehr fraglich

Bei der Rückkehr der Stehplätze: Dortmund aus zwei Gründen direkt gefordert

Kann er am Dienstag auf Karim Adeyemi zählen? BVB-Trainer Edin Terzic.

Kann er am Dienstag auf Karim Adeyemi zählen? BVB-Trainer Edin Terzic. IMAGO/Revierfoto

Wenn Borussia Dortmund am Dienstagabend (18.45 Uhr, LIVE! bei kicker) gegen den FC Kopenhagen in die diesjährige Champions-League-Saison startet, geht es zum einen um Wiedergutmachung für das schwache Abschneiden in der Vorsaison, als der BVB bereits nach der Gruppenphase die Segel streichen musste. Zum anderen geht es aber auch darum, sich in eine gute Ausgangsposition für die kommenden und ungleich schwereren Gruppenspiele bei Manchester City und dem FC Sevilla zu verschaffen.

Ein Heimsieg gegen den Außenseiter aus Dänemark ist fast schon Pflicht, um nicht schon früh unter Druck zu geraten. "Es geht darum, dass wir die Gruppenphase erfolgreich überstehen wollen", sagt Trainer Edin Terzic, "deshalb wollen wir nach Möglichkeit alle Heimspiele gewinnen. Am Dienstag werden wir alles dafür tun, den ersten Sieg einzufahren." Der BVB wolle generell "ein besseres Gesicht zeigen als in der vergangenen Saison - gerade in den Pokalwettbewerben".

Dabei helfen sollen am Dienstag auch die Fans, die auf der Südtribüne in dieser Champions-League-Saison wieder stehen dürfen. "Wir freuen uns riesig, dass die ganze Gelbe Wand da ist, das wird hoffentlich ein Spektakel", sagt Kapitän Marco Reus, der alleine mehr Champions-League-Spiele auf dem Buckel hat als der gesamte Kader des FC Kopenhagen, zur Rückkehr der Stehplätze in den internationalen Wettbewerben.

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Gegner Kopenhagen: Erfahrung im Zentrum, Jugend auf dem Flügel

Unterschätzen will der BVB den dänischen Meister, der sich in der Qualifikation gegen Trabzonspor durchsetzen konnte, nicht. Intensiv haben sich Terzic, sein Trainer- und sein Analyseteam mit dem ersten Gegner in der Gruppenphase beschäftigt. Auch mit Dortmunds dänischem U-19-Coach Mike Tullberg und Toptalente-Trainer Otto Addo, der lange in Dänemark arbeitete, tauschte sich der 39-Jährige aus.

"Es ging darum, sich Hintergrundwissen anzueignen", sagt Terzic, der Kopenhagen einen "guten Mix aus Erfahrung und jungen Spielern" attestiert: "Sie haben eine sehr stabile Achse im Zentrum mit Spielern, die alle so um die 29 und 30 Jahre alt sind. Auf den Flügeln finden sich junge Talente, die das erste Mal Champions League spielen werden." Er erwarte daher eine "spannende Aufgabe" gegen ein Team, das "eine große Portion Neugier, Hunger und Euphorie" mit nach Dortmund bringen werde.

Vorfreude gibt es freilich auch in den Dortmunder Reihen zu Genüge. Etwa bei Sturm-Routinier Anthony Modeste, der erstmals in seiner Karriere in der Königsklasse auflaufen wird - und sich vorab von Kapitän Reus mit breitem Grinsen und dem Champions-League-Ball in der Hand ablichten ließ. "Tony ist auch deshalb zu uns gewechselt", sagt Terzic, der nach den zwei jüngsten Liga-Siegen bei Hertha BSC (1:0) und gegen 1899 Hoffenheim (1:0) erwartet, dass "wir mit gutem Selbstvertrauen und auch Euphorie diese Aufgabe angehen".

Dabei allerdings muss die Borussia auf einige Spieler verzichten: Neben den Langzeitverletzten Sebastien Haller, Mateu Morey und Mahmoud Dahoud fällt auch Jamie Bynoe-Gittens aus, der sich am Freitag gegen Hoffenheim die Schulter ausgekugelt hatte. Noch sei offen, ob er operiert werden müsse oder ob man die Verletzung konservativ behandle, sagt Terzic. Eine finale Ausfallzeit stehe daher noch nicht fest. "Das wird auch noch zwei, drei Tage dauern, wir holen uns noch eine Zweit- und Drittmeinung ein."

Sehr fraglich sind zudem die Einsätze von Donyell Malen und Karim Adeyemi, die beide am Montagnachmittag beim Mannschaftstraining fehlten. Raphael Guerreiro, der gegen Hoffenheim kurzfristig erkrankt passen musste, wird dagegen definitiv wieder dabei sein.

Matthias Dersch