Dicke Luft in Bayreuth. Bei der 0:6-Pleite gegen Saarbrücken gab es erstmals seit sehr langer Zeit Pfiffe im "Hawawi" (Hans-Walter-Wild-Stadion), und danach musste sich Torwart Sebastian Kolbe zusammen mit einigen Mitspielern den Fans stellen. In den sozialen Medien wurde schließlich auch noch die Entlassung des Trainers gefordert.
"Eine Trainerdiskussion wäre mir viel zu billig, es war uns von Anfang an klar, dass das ein harter, steiniger Weg werden kann", hielt Bayreuths Geschäftsführer Dr. Wolfgang Gruber dagegen. "Er ist fleißig, akribisch und er erreicht die Mannschaft", sagte der Mediziner im "Nordbayerischen Kurier" über Thomas Kleine.
Gruber fordert "gewisse Hygiene"
Gruber nimmt vielmehr die Spieler in die Verantwortung. "Man kann verlieren und eine Klatsche bekommen, aber nicht kampflos", so der Chirurg, der den Zusammenhalt der Mannschaft aus der Aufstiegssaison vermisst. "Da ist jetzt der Kapitän gefragt, auch der Mannschaftsrat. Sie haben die Aufgabe, eine gewisse Linie reinzubringen, ich würde sogar sagen, eine gewisse Hygiene. Ich erwarte jetzt von der Mannschaft, dass sie wieder zu der Einheit wird, die sie einmal war."
Kleine: "Werden in Oldenburg ein anderes Gesicht präsentieren"
Kleine selbst will sich den Mut nicht nehmen lassen. "Wir haben sieben Spiele lang bewiesen, dass wir in der Liga konkurrenzfähig sind", sagte der 44-Jährige, obwohl dabei unterm Strich fünf Niederlagen, ein Remis (1:1 gegen Essen) und nur ein Sieg (1:0 gegen Osnabrück) heraussprangen, hinzu kam das Pokal-Aus bei Regionalligist Würzburger Kickers (2:3).
"Wir werden die Niederlage knallhart analysieren", kündigte Kleine scharf an. Und dann? "Dann werden wir in Oldenburg ein anderes Gesicht präsentieren."
