Personal: Bayern-Trainer Hitzfeld hatte den exakt gleichen Kader wie vier Tage vorher beim Derby gegen 1860 (5:1) nominiert. Im Angriff stand allerdings Pizarro an Stelle von Santa Cruz. Die Moskowiter mit zwei Änderungen gegenüber dem 0:2 in Prag vor Wochenfrist: Tchujse und Zichmeistruk für Ananko und Besrodny.
Taktik: Bayern wie gewohnt im 4-4-2-System, wobei bei Ballbesitz Sergio oder Salihamidzic wechselweise zur dritten Spitze wurden oder gemeinsam mit Pizarro und Elber teilweise sogar einen Viermann- Sturm bildeten. Die Russen mit typischem 3-5-2, allerdings einer auffälligen Mittelfeldachse: Parfionow versuchte sämtliche Abwehrlöcher zu stopfen, Bulatow gab den typischen defensiven Mittelfeldspieler und Titow agierte hinter den Spitzen.
Analyse: Hitzfeld hatte ein glückliches Händchen, indem er Pizarro beginnen ließ. Der präsentierte sich äußerst torgefährlich und schoss die Bayern schnell mit 2:0 in Front, wobei beim zweiten Treffer Elber bei Sagnols Flanke im Abseits stand. Ungemein effektiv das Bayern-Spiel: Elbers 3:0 - vorher ein korrektes passives Abseits - resultierte aus der dritten Chance. Moskaus Kurzpassspiel sah optisch ganz ordentlich aus, erreichte aber keinerlei Durchschlagskraft. Die Doppelpässe prallten regelrecht an Bayerns Viererkette ab, ebenso wie einige Fernschussversuche. Nur in der Schlussphase entwickelten die Gäste Pech beim Abschluss. Entscheidend für das effektive Bayern-Spiel war die Tatsache, dass sich Tchujsse und Kowtun immer wieder über die Mittellinie locken ließen. Parfionow musste so weite Wege gehen im Versuch, die entstehenden Lücken zu stopfen. Das gelang ihm natürlich nicht, so dass Bayern gegen die sich immer mehr auflösende Dreierkette nur in die freien Räume spielen musste.
Fazit: Ein zu keinem Zeitpunkt gefährdeter Bayern-Sieg. Nahezu jeder Schuss der dominierenden Heimelf war ein Tor. Bestschastnichs Treffer war nur ein Schönheitsfehler, auch wenn die Russen danach noch einige Chancen hatten.
Von Uwe Marx, Uwe Röser und Karlheinz Wild