Bayern-Coach Pep Guardiola konnte beim Audi-Cup mit Ausnahme von Götze, der nur eingeschränkt trainieren konnte, aus dem Vollen schöpfen und brachte dann auch eine namhafte Elf: Neuer hütete das Tor, Rafinha und Alaba besetzten die Außenpositionen in der Viererkette, während Javi Martinez gemeinsam mit Dante die Innenverteidigung bildete. Das Mittelfeld setzte sich aus Schweinsteiger, Kroos und Lahm zusammen, davor sollten Pizarro, Robben und Ribery für Wirbel sorgen. Die Brasilianer stellten sich indes aus in Europa weitgehend unbekannten Namen zusammen. Einzige Ausnahme dabei war Jadson, der jahrelang bei Schachtar Donezk in der Ukraine gespielt hatte und vor allem Fans von Werder Bremen in schlechter Erinnerung geblieben war - 2009 hatte der Spielmacher maßgeblichen Anteil daran, dass Donezk das Europa-League-Finale gegen Werder für sich entschied.
Die Rollenverteilung in der mit über 60000 Zuschauern gefüllten Allianz-Arena war schnell klar: Bayern gab den Takt vor, diktierte das Tempo und kam so zu sehr viel Ballbesitz, entwickelte dabei allerdings zunächst keine Durchschlagskraft. Sao Paolo beschränkte sich voll und ganz auf die Defensive, machte nach vorne im Grunde gar nichts. Zudem hatten die Brasilianer einen stark aufgelegten Rogerio Ceni im Tor, der gleich mehrfach mit starken Paraden gegen Ribery (25), Robben (32., 41.) und Alaba (39.) parierte. Weil auch noch Edson Silva, der nach 13 Minuten für den am linken Oberschenkel verletzten Paulo Miranda eingewechselt worden war, nach 38 Minuten auf der Linie rettete, ging es letztlich torlos zum Pausentee.
Mandzukic bricht den Bann, Weiser macht alles klar
Aus Sicht von Sao Paolo war das Remis ziemlich schmeichelhaft, letztlich aber auch der schlechten Chancenverwertung der Bayern geschuldet. Zum Seitenwechsel brachte dann FCB-Coach Pep Guardiola Sturmtank Mandzukic, der letztlich auch zum Matchwinner avancierte: Die Brasilianer bekamen den Ball bei einer Ecke nicht entscheidend geklärt. Robben schlug den Ball nach innen. Edson Silva verlängerte dort unfreiwillig zum Kroaten, der aus kurzer Distanz das 1:0 markierte (55.). Danach wurde hüben wie drüben munter gewechselt, der bayerischen Überlegenheit tat das keinen Abbruch. Nur ließ der deutsche Rekordmeister weitere Möglichkeiten ungenutzt - Müller (66.), Mandzukic (75.) und Weiser (77.).
In der Schlussphase passierte es dann doch: Nach Shaqiris Pfostentreffer staubte Weiser überlegt ab (86.). Kurz darauf verursachte Boateng gegen Silvinho einen Elfmeter, den Rogerio Ceni jedoch nicht verwandelte. Neuer kratzte den Schuss des gegnerischen Keepers aus dem rechten Eck und sicherte dem FCB damit den 2:0-Sieg (88.).
Am Donnerstag (20.30 Uhr, LIVE! bei kicker.de) wartet im Endspiel des Audi-Cups nun Manchester City auf die Bayern, das sich zuvor mit 5:3 gegen den AC Mailand durchgesetzt hatte. Sao Paolo muss zuvor (18.15) im "kleinen" Finale gegen die Italiener ran.