Gegenüber dem 3:0-Erfolg über den HSV in der Liga stellte Bayern-Coach Ottmar Hitzfeld in der Defensive um. Für Robert Kovac spielte Kuffour, für Tarnat der wiedergenesene Lizarazu in der Vierer-Kette. Beim jugoslawischen Meister standen im Gegensatz zum 0:3 im Hinspiel ebenfalls zwei neue Akteure in der Startformation. Der junge Bosnier Miskovic kam für Jeremic, zudem wurde Duljaj durch Cirkovic ersetzt.
Vor rund 40000 Zuschauern im Münchner Olympiastadion kam die Partie nur schleppend in die Gänge. Beide Teams tasteten sich in der Anfangsviertelstunde ab und versuchten Ball und Gegner zu kontrollieren. Partizan konnte sich mit zunehmenden Spielverlauf ein optisches Übergewicht erarbeiten, doch die Bayern machten vor dem Tor den gefährlicheren Eindruck.
Folgerichtig ging der deutsche Rekordmeister in Führung. Nachdem Pizarro freistehend eine Riesenmöglichkeit ausließ (22.), zielte Kollege Ballack vier Minuten später besser. Der ehemalige Leverkusener traf nach Pass von Lizarazu mit rechts genau in den linken Torwinkel.
Mit der Führung im Rücken zog sich der FC Bayern in die eigene Hälfte zurück und überließ Partizan das Spielfeld. Die Belgrader kombinierten im Mittelfeld zwar gefällig, der finale Pass am Strafraum fand jedoch nicht den Mitspieler. Die Bayern verlegten sich im eigenen Stadion auf schnelle Vorstöße.
Bis zum Pausenpfiff durch den umsichtigen Schiedsrichter Claude Colombo musste der Champions-League-Sieger des Jahres 2001 nur eine brenzlige Situation überstehen, als Partizans Jungstar Lazovic aus kürzester Distanz sein Ziel verfehlte (34.).
Das erste Ausrufezeichen nach dem Seitenwechsel setzte der 17-malige jugoslawische Meister. Lazovic, der häufig auf die Flügel auswich, verfehlte mit einem Schuss von der Strafraumgrenze nur um Zentimeter sein Ziel.
Doch angesichts der deutlichen Führung (das Hinspiel mit eingerechnet) für Bayern München hatte der zweite Durchgang eher den Charakter eines Freundschaftsspiels. Partizan bemühte sich auf internationalem Parkett um eine gute Vorstellung, während die Bayern nicht mehr als nötig taten.
Doch Mitte der zweiten Halbzeit fielen dann die Tore wie reife Früchte. Elber erhöhte zunächst auf Vorlage von Ballack gekonnt auf 2:0 (71.). Doch postwendend schlug Partizan zurück. Der eingewechselte Cakar war einen Schritt schneller als Hargreaves und spitzelte den Ball mit der linken Fußspitze an Kahn vorbei ins Bayern-Tor (73.).
Doch auch die Männer von Ottmar Hitzfeld waren um eine Antwort nicht verlegen. Im Gegenzug wurde Ballack im Strafraum von Savic gefoult, den fälligen Elfmeter verwandelte Salihamidzic sicher (74.).
Im Anschluss an diese aufregenden Minuten zeigten die Bayern ihren Fans noch etliche technische Kabinettstückchen, Tore wollten aber keine mehr gelingen. Auch Partizan ließ nicht den Kopf hängen und spielte weiter nach vorne, ohne aber noch einen Erfolg feiern zu können.
Der FC Bayern München siegte ohne großen Aufwand dank der Cleverness vor dem gegnerischen Tor. Partizan Belgrad, das phasenweise durchaus zu gefallen wusste, scheiterte an der mangelnden internationalen Erfahrung und konnte lediglich Ergebniskorrektur betreiben.
Trainer Ottmar Hitzfeld (Bayern München): “Der Mannschaft war bewusst, dass dies ein wichtiges Spiel ist. Partizan hat angedeutet, wie gefährlich sie sein können. Wenn die einmal in Führung gehen, explodieren sie, und wir müssen zittern; das wollten wir verhindern. Wir hatten uns viel vorgenommen, denn wir wollten auch im Konzert der Großen dabei sein. Wir wollen wieder unter die letzten Acht. Meine Mannschaft hat bewiesen, dass sie als Einheit auftreten und Moral zeigen kann.“