Bayern Trainer Ottmar Hitzfeld nahm nach der Nullnummer auf der Bielefelder Alm zwei Änderungen vor: Jeremies fehlte mit einem grippalen Infekt, Zickler saß nur auf der Bank. Dafür durften Niko Kovac und Zé Roberto von Beginn an ran. Hitzfeld musste kurzfristig auch noch auf den erkrankten Ballack verzichten. Bei den Kölnern konnte Trainer Friedhelm Funkel nahezu sein derzeit stärkstes Team aufbieten. Lediglich Cullmann wurde nicht mehr rechtzeitig fit, für ihn stand Schröder in der Abwehr.
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Die Bayern machten von Beginn an klar, wer Herr im Olympiastadion ist. Die Spieler des deutschen Rekordmeisters schienen ihren Trainer Ottmar Hitzfeld nicht enttäuschen zu wollen, der im Vorfeld der Partie eindringlich vor den Rheinländern gewarnt hatte. Mit aggressiven Forechecking wurde der Tabellenführer der Zweiten Liga unter Druck gesetzt. Und die hoch gelobte Abwehr der Geißböcke erwies sich als äußerst anfällig. Meistens standen die Kölner Verteidiger zu weit weg von ihren Gegenspielern und hatten damit in den Zweikämpfen das Nachsehen. Bereits nach sieben Minuten stellte Elber mit seinem Führungstor die Weichen auf Sieg. Bei dem Schuss aus rund zwölf Metern nach Pizarro-Pass sah Kölns Torhüter Pröll auch nicht besonders gut aus.
In der Folgezeit spielten sich die Bayern in einen wahren Rausch und ließen den Kölnern keine Chance. In der 20. Minute erzielte Hargreaves mit einem schönen Freistoß aus rund 22 Metern das 2:0. Und mit einem Doppelpack nach einer guten halben Stunde entschied der FC Bayern dann die Partie. Zunächst erhöhte Schweinsteiger mit seinem ersten Pflichtspieltor für den deutschen Rekordmeister auf 3:0 (31.) und nur zwei Minuten später war Elber im Nachsetzen erfolgreich.
Köln ergab sich fast ohne Gegenwehr seinem Schicksal. Weder Kapitän Lottner, noch seine Adjutanten Scherz und Springer konnten sich in Szene setzen. Vom gefürchteten Passspiel des viermaligen Pokalsiegers war nichts zu sehen, zudem war die Abwehr um Cichon mit dem Tempospiel der Bayern völlig überfordert.
Nach der Pause machten die Bayern dort weiter, wo sie im ersten Abschnitt aufgehört hatten. Unmittelbar nach Wiederanpfiff konnte Pröll zwar noch einen Kopfball von Pizarro mit einer Glanzparade entschärfen, doch in der 51. Minute war der 23-Jährige erneut geschlagen. Eine Hereingabe von Zé Roberto drückte Schweinsteiger mit dem langen rechen Bein über die Linie.
Doch der Appetit der Bayern war damit noch lange nicht gestillt. Zé Roberto machte nach 57 Minuten mit einem trockenen Linksschuss ins rechte untere Toreck das halbe Dutzend voll, ehe Elber seinen Galaaufritt hatte. Der zuletzt stark in der Kritik stehende Torjäger erzielte mit einem wunderschönen Seitfall-Drehschuss das 7:0 (70.).
Jubeln konnten die Zuschauer auch in der 76. Minute, als Deisler eingewechselt wurde und zu seinem ersten Einsatz für den FC Bayern kam. Der 23-Jährige verletzte sich am 18. Mai vergangenen Jahres im Freundschaftsspiel gegen Österreich (6:2) schwer am Knie. Und Deisler konnte sich gleich auszeichnen. Seinen Eckball in der 89. Minute verwertete Sagnol per Kopf zum Endstand.
Mit einem wahren Fußball-Feuerwerk im Schneetreiben des Olympiastadions hat der FC Bayern München das Halbfinale des DFB-Pokals erreicht. Dem 1. FC Köln wurde deutlich der Unterschied zwischen erster und zweiter Liga vor Augen geführt. Nach 289 Tagen und 23 Pflichtspielen ohne Niederlage landeten die "Geißböcke" hart auf den Boden der Realität.