Glück im kalten Regen: Torjäger Toni bejubelt seinen Kopfballtreffer zum 1:0 für Bayern. dpa
Ottmar Hitzfeld nahm beim FC Bayern nach dem 1:1 in Nürnberg am Samstag vier Wechsel in der Anfangsformation vor. Demichelis war nach Verletzung am Auge wieder genesen und ersetzte van Buyten. Im defensiven Mittelfeld kam der in der Liga noch gesperrte van Bommel für Ottl zum Einsatz. Lahm ersetzte Lell auf der rechten Außenverteidigerposition, Schweinsteiger startete im rechten Mittelfeld. Zudem bot der Münchner Coach Podolski statt Klose im Angriff auf. Auf Seiten des FC Getafe veränderte Michael Laudrup seine Startelf im Vergleich zum 0:2 gegen Osasuna in der Liga, als mehrere Stammkräfte geschont wurden, gleich auf sechs Positionen. Rechtsaußen Pablo Hernandez wurde rechtzeitig für den Auftritt in München fit. Im Tor begann Ustari an Stelle von Abbondanzieri.
Die Bayern machten von Beginn an viel Druck auf das Tor der Spanier. Im Abschluss blieben die Münchner allerdings zunächst zu unpräzise. Früh sorgte eine Aktion von Toni im Strafraum Getafes für Aufregung, nachdem bereits eine Minute zuvor Mario nach Foul am Italiener die Gelbe Karte vom englischen Unparteiischen Webb gesehen hatte. Toni spitzelte Ustari, der gerade abschlagen wollte, den Ball weg und schoss das Leder anschließend ins leere Tor. Schiedsrichter Webb wertete die Aktion als Unsportlichkeit und zeigt dem Italiener daher "Gelb" (5.).
Viertelfinale, Hinspiele
Auch Tena sah wegen lautstarkem Meckern die Gelbe Karte – und hatte wenig später Glück, dass Webb ihn nicht früh in die Kabine schickte, nachdem der Abwehrspieler Zé Roberto am Strafraumrand von hinten von den Beinen geholt hatte (8.).
Gerade als der erste große Druck der Bayern nachgelassen hatte, ging die Hitzfeld-Elf in Führung. Nach einem Schweinsteiger-Schuss konnte Ustari gerade noch zum Eckball klären. Die Ecke flankte Schweinsteiger mit Schnitt vom Tor weg in den Strafraum. Toni gewann das Kopfballduell mit de la Red klar und platzierte das Leder unhaltbar ins linke obere Toreck (26.).
In den letzten zehn Minuten vor der Pause agierten die Münchner dann zu passiv, so dass Getafe zu ersten Gelegenheiten kam. Nach einem Eckball von rechts musste Lahm auf der Linie nach einem Kopfball von Mario retten (35.). Kurz vor der Halbzeit verwertete der aufgerückte Tena eine Freistoß-Hereingabe von Albin nur deswegen nicht, weil er frei vor Kahn den Ball nicht voll traf. Dennoch war das 1:0 zur Pause für Bayern aufgrund des Chancenplus und mehr Spielanteilen verdient.
Mit zunehmender Spieldauer immer mehr oben auf: Abwehrspieler Tena (hier gegen Toni) und der FC Getafe. dpa
Zu Beginn des zweiten Durchgangs knüpfte der FC Getafe an das Spielgeschehen gegen Ende von Abschnitt eins an. Gegen zu passive Münchner erspielten sich die Spanier Chancen. So verlud Uche in der 54. Minute im Strafraum Lucio und Demichelis und ließ dann für den heranstürmenden Casquero liegen, dessen Schuss knapp über das Tor von Kahn ging.
In der Folge kamen die Bayern nach und nach wieder etwas besser in Spiel, ohne allerdings die Überlegenheit der ersten halben Stunde auszustrahlen. Toni per Kopf und Podolski vom Strafraumrand vergaben Torgelegenheiten, während auf der Gegenseite Albin nach Kopfballduell mit Lahm scheiterte.
Mit zunehmender Spieldauer bemühte sich Getafe mehr um die Offensive. Die Münchner lauerten auf Konter, verpassten es aber, die sich bietenden Gelegenheiten durch mehr Raum in der Hälfte der Spanier auszunutzen. Toni bekam frei vor Ustari den Ball zu spät unter Kontrolle (70.), Ribéry wurde das Leder aus wenigen Metern von Podolski zu ungenau zugespielt, so dass die Getafe-Abwehr rechtzeitig aufrücken konnte, um Schlimmeres zu verhindern (72.).
In der Schlussphase musste der FCB immer mehr um den Erfolg bangen, denn Getafe erhöhte noch einmal den Druck. Die beste Chance hatte "Joker" Manu nach einem Fehler von Keeper Kahn. Der Routinier unterlief eine Flanke von rechts und hatte dann Riesenglück, dass der Spanier den Kopfball nur an den linken Pfosten setzte (84.).
Die Spieler des FC Getafe stürmen jubelnd zum Torschützen Contra (verdeckt). dpa
In der 90. Minute wurde Getafe dann doch noch für die Angriffsbemühungen belohnt. Ein Querschläger von Demichelis landete beim eingewechselten Contra, der per Körpertäuschung die Bayern-Abwehr narrte und dann überlegt ins lange Eck lupfte (90.). Mit einem gellenden Pfeifkonzert verabschiedeten die Bayern-Fans ihre Mannschaft, die sich spät um den Lohn einer starken Anfangsphase brachte, in die Kabine.
Das Rückspiel findet am kommenden Donnerstag (20.45 Uhr) in Madrids Vorstadt Getafe statt. Zuvor muss Bayern am Sonntag in der Bundesliga gegen Bochum antreten.