Barcelonas Trainer Ernesto Valverde musste auf den an der Wade verletzten Suarez verzichten. Gegenüber dem 1:3 bei UD Levante nahm der 55-Jährige drei Änderungen vor. Dembele, Jordi Alba und Busquets starteten für Suarez, Sergi Roberto (Bank) und Arthur (nicht im Kader).
Slavia-Coach Jindrich Trpisovsky wechselte nach dem 4:0 gegen Banik Ostrau ebenfalls dreimal: Masopust, Traoré und Kudela begannen anstelle von Tecl, Takacs und Husbauer (alle Bank).
Slavia begegnet Barça auf Augenhöhe
Die Erwartungen an den FC Barcelona waren im Vorfeld des Champions-League-Spiels groß: Nach der Ligapleite bei UD Levante hatte das Umfeld auf Wiedergutmachung gehofft, kommen sollte es aber anders.
Zwar hatten die Katalanen im ersten Durchgang mehr Ballbesitz (60 Prozent) und auch die besseren Chancen, der vermeintliche Underdog Slavia Prag begegnete dem spanischen Meister aber dennoch über weite Strecken auf Augenhöhe. Die Tschechen verteidigten es clever und stoppten Barças Spielfluss mit kleineren Fouls. Zudem provozierte das Prager Pressing ungewohnte Fehler im Spielaufbau des Favoriten.
Richtig brenzlig wurde es für Slavia-Keeper Kolar in den ersten 45 Minuten kaum einmal: Dembelé hatte nach zehn Minuten ein Auge für den durchstarteten Semedo, der rechts im Strafraum aus spitzen Winkel an Kolar scheiterte. Und Barças großer Superstar? Messi fand erst mit einiger Anlaufzeit in die Begegnung. Denn der Argentinier stand unter Souceks Dauerbewachung und musste sich die Kugel deshalb immer wieder in der eigenen Hälfte abholen.
Nur Messi sorgt für Musik
Von dort aus startete "La Pulga" auch zu einem Solo: Vidal bediente den 32-Jährigen an der Mittellinie und der war im Anschluss nicht mehr zu halten. Einzig der Querbalken stand beim Schuss von der Strafraumgrenze dem 1:0 im Weg (35.). Für Musik sorgte im Anschluss weiterhin fast nur Messi. Da aber Kolar bei dessem satten Rechtschuss aus zwölf Metern glänzend reagierte (43.), ging es unter Pfiffen beim Stand von 0:0 in die Kabine.
Gruppe F
Nach dem Seitenwechsel musste Slavia dem hohen Tempo dann etwas Tribut zollen. Die Tschechen, die durch Stanciu (27.) und Borils Abseitstor (45.+1) im ersten Abschnitt selbst für Ausrufezeichen gesorgt hatten, konzentrierten sich nun auf ihre Defensive, standen kompakt und ließen wenig zu.
Dembelés Geistesblitz - und lange nichts
Barças Offensive präsentierte sich bis auf Dembelés Geistesblitz - der Franzose hatte Sergi Roberto mit einem Lupfer perfekt in Szene gesetzt, der aber im Anschluss an Kolar scheiterte (55.) - lange Zeit äußerst einfallslos. Coach Valverde verfolgte den biederen Auftritt mit finsterer Miene, brachte aber mit Ansu Fatis Einwechslung etwas Kreativität ins Spiel (65.).
Elf Zeigerumdrehungen später servierte das 17-jährige Talent mit einem feinen Steckpass für Messi, doch der fünfmalige Weltfussballer brachte es aus wenigen Metern nicht fertig, das Spielgerät an Slavias Torhüter vorbeizuspitzeln (76.). In der Schlussphase agierten die Katalanen wenig druckvoll und wie bei de Jongs Pass in den Strafraum zu umständlich (90+2.). Da Referee Oliver Martin einen leichten Kontakt von Boril an Vidal als nicht elfmeterwürdig bewertete (90.+3), blieb es beim torlosen Remis.
Der FC Barcelona, das zuvor in 33 CL-Heimspielen lediglich 2017 im Viertelfinale gegen Juventus torlos geblieben war, erwartet am Samstag (21 Uhr) Celta Vigo. Slavia Prag, das seinen zweiten Punkt einsammelte, empfängt einen Tag später (17 Uhr) den FK Teplice.