Barças Coach Pep Guardiola musste auf seine beiden gesetzten Innenverteidiger verzichten. Puyol ist immer noch am Knie verletzt und Pique klagte über Schmerzen in der Wade. Hingegen musste Portos neuer Trainer Vitor Pereira den Topstürmer der Vorsaison ersetzen, weil Falcao zu Atletico Madrid wechselte. Kleber soll der Nachfolger im Sturmzentrum werden.
Barça begann die Partie, wie die meisten ihrer Spiele: Spielbestimmend, mit wenig Kontakten und gutem Kombinationsspiel. Porto wollte den Katalanen einen Strich durch die Rechnung machen, stand tief und lauerte auf Konter. So hatte zwar Barça mehr Ballbesitz, doch gefährlicher in der Anfangsphase waren die Portugiesen. Hulks Freistoß ging über den Kasten (6.), Moutinhos Distanzschuss konnte Valdes entschärfen (7.). Nur wenige Zeigerumdrehungen später kam die Kugel auf der Gegenseite über Umwege zu Villa, doch war der Stürmer nicht kaltschnäuzig genug (10). Wiederum nur zwei Minuten später vernaschte Hulk Abidal und schoss aus spitzem Winkel nur knapp am Pfosten vorbei.
Die Portugiesen standen geschickt in den Räumen und ließen zwar die Spanier kombinieren, doch kamen die Champions-League-Sieger von 2011 nicht wirklich gefährlich vor den Kasten von Helton. Barça suchte die Lücken, fand sie aber kaum. Die Portugiesen spielten einfachen, effektiven Fußball und setzten immer wieder gefährliche Nadelstiche. Die Partie war nicht die erwartete Supershow von Messi und Co. Barça machte sich das Leben selbst schwer, spielte zu kompliziert und hatte für seine Verhältnisse viele unnötige Ballverluste. Torchancen fanden hüben wie drüben in dieser Phase nicht statt.
Mit zunehmender Spieldauer wurden die Katalanen besser und drückten den FC Porto in seine eigene Hälfte. Zunächst prüfte Xavi noch Helton aus der Distanz (37.), ehe Messi ein Geschenk der Portugiesen in Person von Guarin dankbar annahm, unnachahmlich den Keeper austanzte und zum 1:0 einschob (39.).
Die zweiten 45 Minuten begannen hektisch und aggressiv. So waren die Zweikämpfe beider Teams mit höherer Intensität geführt, was zwangsläufig zu mehr Ballverlusten führte. Barça agiert dennoch spielerisch verbessert und war darum bemüht, die Bälle in die Schnittstelle zu spielen. Wie auch in der ersten Hälfte, besaßen die Portugiesen die ersten Einschussmöglichkeiten. So prüften Moutinho (52.) und Guarin (54.) Valdes, auf der Gegenseite scheiterte Villa aus kürzester Distanz an Helton (56.).
Nach einer kleinen Hochphase beruhigte sich das Spielgeschehen wieder, weil Barça sich auf seine Stärken besann und die Portugiesen ihre Balleroberungen zu ungeschickt umsetzten. Zu dieser Phase war die Partie nicht sonderlich hochklassig, denn die Spanier verwalteten ihre Führung und Porto ließ zu selten seine Klasse im Offensivspiel aufblitzen.
Torchancen innerhalb des Strafraums waren Mangelware, weswegen Sanchez sein Glück mit einem Distanzschuss suchte (75.). Wenig später verwehrte der bis dahin souveräne Schiedsrichter Kuipers den Portugiesen einen Elfmeter, nachdem Abidal Guarin im Strafraum unsanft von den Beinen holte.
Zum Ende der Partie war Porto das hohe Tempo anzumerken, es konnte die Räume nicht mehr so konsequent zustellen wie noch zu Beginn des Spiels. Was Barça Räume gab, seine schnellen und quirligen Spieler einzusetzen. Einzig Torchancen konnten sie sich zunächst nicht erarbeiten.
Ab der 86. mussten die Portugiesen auch noch in Unterzahl weiterspielen, da Rolando mit Gelb-Rot vom Platz flog. Zwei Minuten später entschied Fabregas das Spiel mit seinem Tor zum 2:0, ehe Guarin auch noch Mascherano brutal foulte und seinem Teamkollegen in die Kabine folgte.
Barcelona tritt am Montag zum Liga-Auftakt gegen den FC Villarreal an, wegen des Streiks fiel der erste Spieltag ins Wasser. Der FC Porto muss in der Liga Zon Sagres erst am Dienstag bei Uniao Leiria ran.