Beim FC Barcelona gab es im Vergleich zum 2:1-Hinspielsieg an der Stamford Bridge keine personellen Änderungen, Trainer Frank Rijkaard bot exakt dieselbe Startelf auf. Chelsea Trainer José Mourinho brachte dagegen drei Neue: Gallas ersetzte den Rot-gesperrten Del Horno, Duff und Drogba stehen an Stelle von Gudjohnson und Crespo in der Anfangsformation.
Tore und Karten
1:0 Ronaldinho (79')
1:1 Lampard (90' +2)
Victor Valdes - Oleguer, Marquez, Puyol , van Bronckhorst - Deco, Edmilson, Motta - Messi , Eto'o, Ronaldinho
Schiedsrichter-Team
Spielinfo
| Stadion | Camp Nou |
| Zuschauer | 98.000 (ausverkauft) |
Es war ein eher ruhiger Beginn Im Nou Camp. Beide Teams "beschnupperten" sich zunächst. Barcelona ging kein Risiko, wusste, dass Chelsea mindestens zwei Tore erzielen musste, um das Viertelfinale zu erreichen. Als Chelsea ein wenig aufmachte, mutiger nach vorne spielte, hatte Barca nach Balleroberung mehr Raum zur Entfaltung. Edmilson zielte aus der zweiten Reihe aber zu hoch, Motta scheiterte mit seinem Linksschuss an Cech. Nach einer Viertelstunde nahm die Partie deutlich an Fahrt auf, die Aktionen wurden schneller, rasanter, die Zweikämpfe härter. Barcelonas 18-jähriger Jungstar Messi absolvierte ein hohes Laufpensum, war rechts wie links zu finden und hatte viele Ballkontakte. Ronaldinho glänzte ein ums andere Mal mit Hackentricks. In der 25. Minute war Barcelonas Trainer Rijkaard bereits zum Wechsel gezwungen: Messi hatte sich verletzt. So schwer, dass er nicht weiterspielen konnte, Larsson ersetzte den Argentinier. Die Partie war auch nach einer guten halben Stunde nicht besonders aufregend. Ronaldinho zeigte zwar große Spiellaune, diese blieb aber ohne jeden Wert. Chelsea, das ja im Rückstand lag, konnte sich nicht entscheidend in Szene setzen. Abgesehen davon, dass Barcelonas Abwehr gut geordnet und sicher stand, spielte Chelsea viel zu langsam, nicht druckvoll genug. Es fehlte der Ideengeber, das Überraschungsmoment. Kurz vor dem Pausenpfiff hatten die "Blues" eher zufällig ihre beste Gelegenheit: Cole hielt im Zweikampf im Strafraum gegen Puyol die Fußspitze dazwischen und spitzelte den Ball hoch aufs Tor, das Leder senkte sich hinter Valdes, landete aber auf dem "Tordach". Beide Teams kamen personell unverändert aus der Kabine. Das Tempo war anfangs der zweiten Hälfte höher als in den ersten 45 Minuten, fiel dann aber relativ fix wieder ab. Chelsea war bemüht. Mehr aber auch nicht. Der englische Meister rannte sich ein ums andere Mal in der gut doppelnden Deckung fest. Barcelona konzentrierte sich vornehmlich auf die Abwehrarbeit, initiierte kaum eigene Angriffe. Sobald mal etwas Spielfluss aufkam, egal auf welcher Seite, folgte prompt ein kleines Foul, das das Spiel unterbrach. Schiedsrichter Dr. Markus Merk pfiff kleinlich, aber korrekt. Mourinho brachte mit Gudjohnsen und Crespo nach einer Stunde zwei frische Stürmer. Die nächste Einschussmöglichkeit besaß aber Barca: Eto'o kam aus halblinker Position frei zum Schuss, zog kraftvoll ab und schoss aufs linke untere Eck, Cech parierte aber klasse. Die Hereinnahme des Argentiniers Crespo hätte sich dennoch beinahe frühzeitig ausgezahlt: Cole kam rechts frei zum Flanken, in der Mitte war Crespo eher am Ball als Valdes, spitzelte den Ball aber aus sechs Metern um Zentimeter rechts vorbei. Dann tat sich längere Zeit mal wieder fast gar nichts. Barca machte nicht mehr als nötig, konzentrierte sich auf die Defensive und ließ dort Chelsea nicht zur Entfaltung kommen. Wie aus heiterem Himmel ging Barcelona in der 79. Minute in Führung, bezeichnenderweise durch eine Einzelaktion: Ronaldinho trat 22 Meter vor dem Tor unwiderstehlich an, setzte sich gegen drei Mann durch und ließ Cech mit einem satten Rechtsschuss aus 14 Metern ins rechte Eck keine Abwehrchance. Weltklasse! Und Barcelona legte nach: Eto'o tankte sich links gegen Carvalho durch, drang in den Strafraum ein, scheiterte aber mit seinem Schuss aufs lange Eck am rechten Pfosten. In den Schlussminuten verwaltete Barcelona den Vorsprung geschickt, Chelsea glaubte gegen Ende des Spiels selbst nicht mehr an eine Chance. In der dritten Nachspielminute verwandelte Lampard noch einen unberechtigten Elfmeter sicher ins rechte Eck zum 1:1. Van Bronckhorst soll Terry zu Fall gebracht haben, hatte aber klar den Ball gespielt. Der FC Barcelona gewann verdient gegen den FC Chelsea, revanchierte sich damit für das Ausscheiden im Vorjahr und zieht gegen den englischen Meister ins Achtelfinale ein. In einem insgesamt wenig berauschenden Spiel, in dem Chelsea vieles vermissen ließ, aber auch an der guten Defensive Barcelonas scheiterte, entschied einmal mehr die Weltklasse von Ronaldinho. Im ersten Viertelfinalspiel muss Barcelona auf Puyol verzichten, der seine dritte Gelbe Karte im laufenden Wettbwerb sah und gesperrt ist.