Barcelona ging mit ordentlich Rückenwind in die Partie, denn das Team von Cheftrainer Jonatan Giraldez gewann bislang jedes Pflichtspiel in der laufenden Saison - und das trotz der schweren Verletzung von Starspielerin Putellas.
Aber auch bei den Münchenerinnen war die Stimmungslage vor dem Anpfiff positiv - Coach Alexander Straubs Mannschaft siegte am vergangenen Wochenende mit 7:0 im DFB-Pokal beim MSV Duisburg, schoss sich also dementsprechend warm für das Duell im Camp Nou. Drei Wechsel in der Startformation nahm Straub vor: Kumagai, Dallmann und Laurent machten Platz für Tainara, Kett und Schüller.
Grohs trotzt Barças Dauerdruck
Früh ließen die Gastgeberinnen das erste Mal ihre Klasse aufblitzen und kamen gefährlich vor den Kasten des FC Bayern: Nach einer Flanke von Rechtsverteidigerin Bronze kam Geyse am Münchener Fünfmeterraum zum Kopfball, die Brasilianerin scheiterte aber an Bayerns Schlussfrau Grohs.
Geyse und Grohs waren in Folge der frühen Chance die entscheidenden Akteurinnen bei ihren Teams. Barça dominierte im ersten Abschnitt, wirklich nennenswerte Torchancen blieben aber weitestgehend aus. Die beste Möglichkeit hatte Pina kurz vor der Pause - doch auch sie scheiterte am Bayerns Keeperin (40.).
Barça jubelt früh nach der Pause
Wie sie mehr aus ihren Spielanteilen machen können, haben die Katalaninnen scheinbar treffend in der Halbzeitpause analysiert: Nur zwei Minuten nach Wiederanpfiff war es die auffällige Geyse, die Barça in Führung brachte. Nach einer hohen Hereingabe von der linken Seite verschätze sich Simon, die damit Crnogorcevic zu viel Freiraum bot, den Ball per Kopf ins Zentrum abzulegen. Dort sah auch Simons Abwehr-Kollegin Viggosdottir nicht gut aus, denn der Münchener Innenverteidigerin entwich Geyse im Rücken und so musste die Brasilianerin nur noch aus kurzer Distanz einköpfen (47.).
Die Dominanz Barças blieb auch nach dem Führungstreffer erhalten und endete schlussendlich im zweiten Gegentor aus Gäste-Sicht: Barcelonas Linksverteidigerin Rolfö brach mit all ihrer Dynamik bis zur Grundlinie durch, behielt im Vollsprint die Übersicht und fand die freistehende Aitana im Strafraum. Mit dem nötigen Glück im Abschluss tunnelte die Spanierin Viggosdottir und schob den Ball vorbei an Bayern-Keeperin Grohs ins Tor (59.).
Pina mit zu viel Freiraum - und dem perfekten Schuss
Zu Bayerns Gruppe D
Mit jedem Treffer steig bei den Gastgeberinnen das Selbstbewusstsein, was sich auch wenige Minuten nach dem 2:0 erneut bemerkbar machte: Wieder war es Geyse, die den Ball nach vorne trieb und in zentraler Position die mitgelaufene Pina finden konnte. Bei Bayerns Defensivverbund stimmte wie bei den vorherigen Gegentoren die Zuordnung nicht und so fehlte den Münchenerinnen auch in dieser Situation der Zugriff auf die Gegenspielerin. Pina fasste sich ein Herz und setzte den Distanzschuss mit der perfekten Mischung aus Präzision und Dynamik in das rechte Kreuzeck.
Nach dem 3:0 schraubte Barça die Angriffsbemühungen etwas zurück und hatte lediglich in der 71. Minute durch Aitana die Gelegenheit, auf 4:0 zu erhöhen.
Die Bayern-Frauen müssen den Fokus schnell auf das nächste Spiel richten: Bereits am Sonntag erwarten die Münchnerinnen die SGS Essen um 16 Uhr in der Flyeralarm Bundesliga, für Barça steht ebenfalls am Sonntag ein Auswärtsspiel bei Atletico Madrid an (16.30 Uhr).