Nach dem aus Barça-Sicht nicht allzu prickelnden Clasico stellte Trainer Ernesto Valverde das gesamte Mittelfeld um. Alena, der wiedergenesene Sergio Busquets und Vidal durften sich versuchen.
Alaves spielte, wie man das erwartet hatte: defensiv, abwartend, auf die Chance lauernd. Hinter den zwei Stürmern formierten sich zwei Viererketten, die die Räume verdichten sollten. Gut ging das Ganze 14 Minuten. Barcelona hatte bis dato vergeblich versucht, die Lücke zu finden, einem Treffer von Messi wurde wegen Abseits die Anerkennung verwehrt (11.). Suarez' Hereingabe drei Minuten später hätte Navarro eigentlich abfangen müssen, doch das Leder rutschte ihm unter dem Fuß durch. Das nutzte Griezmann eiskalt. Mit seinem eigentlich schwachen rechten Fuß versenkte er das Leder aus 14 Metern im rechten unteren Eck.
Die Katalanen schalteten nun einen Gang zurück und ließen den offensiv hilflos wirkenden Gegner kommen. Bei einer eigenen Ecke wären die Basken dann auch beinahe in die Falle getappt - Messi verfehlte das Gehäuse nach Griezmanns starker Vorarbeit um Zentimeter (39.). Kurz vor der Pause aber fing sich Alaves den zweiten Treffer ein. Messi legte am Strafraum quer zu Suarez, der das Leder direkt zu Vidal weiterleitete. Per Vollspann vollendete der Chilene gekonnt - 2:0 (44.).
Pere Pons mit Wucht - und ein Missverständnis
Das Spiel entschieden? Es sah fast so aus, denn auch nach Wiederanpfiff waren die Rollen klar verteilt. Griezmann ließ das Netz nach einem der zahlreichen Chip-Pässe über die Abwehr in der 51. Minute wieder zappeln, doch auch der Franzose stand im Abseits. Aus dem Nichts und mit der ersten Chance war auf einmal Alaves zur Stelle. Die Flanke von Duarte war punktgenau, Pere Pons kam angerauscht und versenkte das Leder mit Wucht (56.). Vier Minuten später dann ein Missverständnis zwischen ter Stegen und Piqué: Letztlich landete das Leder 40 Meter vor dem Tor bei Aleix Vidal, der direkt das Gehäuse anvisierte. Ter Stegen bekam aber noch den Fuß dazwischen und klärte zur Ecke. Der Ausgleich wäre aber nicht mehr schmeichelhaft, sondern fast ein Witz gewesen.
In der 69. Minute verstand Messi dann keinen Spaß mehr. Suarez ließ zum Argentinier abklatschen, der zog den Sprint an und versenkte das Leder in typischer Manier mit der Innenseite aus 18 Metern. Nach drei Vorlagen durfte Suarez dann auch noch selbst jubeln. Der Ball war über Deportivo-Verteidiger Martin hinweggeflogen, Suarez hatte ihm von hinten an den Arm geköpft. Weil er diesen zur Balance draußen hatte, wurde die Szene nach Videoprüfung mit Elfmeter bestraft, was wieder einmal zeigte, wie unbefriedigend die Regelauslegung aktuell ist. Sogar Gelb sah Martin, obwohl er den Elfmeter eigentlich gar nicht hatte verhindern können. Suarez nahm das Geschenk an und verwandelte zum 4:1-Endstand (75.).
Alaves war damit endgültig geschlagen, der Rest war nur noch ein Schaulaufen der Katalanen. Barcelona hat damit drei Punkte mehr als Real Madrid auf dem Konto und auch das bessere Torverhältnis. Sollten die Königlichen bei Getafe am Sonntagabend (21 Uhr) mit sechs Toren Differenz gewinnen, wäre die Wachablösung allerdings geschafft.