kicker

Baden, Württemberg und Südbaden annullieren die Spielzeit 2020/21

Keine Auf- und Absteiger

Baden, Württemberg und Südbaden annullieren die Spielzeit 2020/21

"Als Fußballer blutet einem das Herz bei einer solchen Entscheidung", sagt bfv-Präsident Ronny Zimmermann.

"Als Fußballer blutet einem das Herz bei einer solchen Entscheidung", sagt bfv-Präsident Ronny Zimmermann. IMAGO / Eibner

Nach den Erfahrungen aus der Saison 2019/20 hat der badische Verbandstag im vergangenen Jahr Regelungen beschlossen, um auf Beeinträchtigungen des Spielbetriebs reagieren zu können: "Der § 4c der Spielordnung schafft einen gesicherten verbandsrechtlichen Rahmen bei notwendigen Unterbrechungen oder Abbruch einer Spielzeit. Unter anderem ist hier eine Mindestanzahl an Spielen festgelegt, um eine Meisterschaftsrunde werten zu können", schreibt der Verband in seiner Meldung. Spätestens seit Februar 2021 habe festgestanden, dass die Meisterschaftsrunde 2020/21 nicht vollständig absolviert werden könne. "Zu diesem Zeitpunkt bestand rechnerisch aber noch die Aussicht, die Vorrunden zu beenden und die Saison auf diese Weise zu werten."

Der 9. Mai 2021 wurde als letzter möglicher Termin festgelegt, um die unterbrochene Saison wieder aufzunehmen. "Um dies unter sportlich fairen Bedingungen und unter Berücksichtigung gesundheitlicher Aspekte zu ermöglichen, hätte eine der Unterbrechung angemessene Vorbereitung, sprich ein flächendeckendes Mannschafttraining unter Wettkampfbedingungen und ohne weitere Auflagen, vorgeschaltet sein müssen. Dies sieht der Verbandsvorstand angesichts der immer noch hohen und regional stark unterschiedlichen Infektionslage sowie der geltenden Verordnungen als nicht mehr möglich an und hat folglich die Saison mit Beschluss vom 08.04.2021 beendet."

Die Spielordnung sieht nun zwingend die Annullierung vor. Es gibt demnach in der Spielzeit 2020/21 in den bfv-Spielklassen der Herren, Frauen und Jugend von der Verbandsliga abwärts grundsätzlich keine Auf- und Absteiger. Dies gilt allerdings nicht für Vereine, die bereits vor dem Abbruch auf die Austragung von Spielen verzichtet hatten oder von der Austragung weiterer Spiele dieser Saison bereits zurückgetreten sind. Auch ein freiwilliger Abstieg ist möglich.

Nicht mehr zumutbar

"Wir bedauern sehr, diesen Schritt gehen zu müssen. Wir wissen, dass die Annullierung wirtschaftliche Folgen für viele Vereine hat und dass damit Träume platzen", betont bfv-Präsident Ronny Zimmermann. "Daher haben wir bis zuletzt auf eine deutliche Besserung der Infektionslage gehofft, um die Saison sportlich zu beenden, so wie es unsere Aufgabe und Pflicht als Verband ist. Nun ist leider der Punkt erreicht, an dem dies nicht mehr zumutbar und möglich ist. Als Fußballer blutet einem das Herz bei einer solchen Entscheidung!"

Angesichts des "überschaubaren Restprogramms in den Pokalwettbewerben" habe die Annullierung der Meisterschaftsrunden hierauf keine Auswirkung. "Wir versuchen weiterhin die Sieger im Sport-Lines Pokal der Frauen, dem bfv-Rothaus-Pokal auf Verbands- und Kreisebene sowie den Jugendpokalen sportlich zu ermitteln", so Zimmermann.

PM/jam

Hier rollt kein Amateurfußball mehr: "Lost Grounds" in Deutschland