Weil Lens 3:1 in Lorient gewonnen hatte, stand schon vor dem Pariser Gastspiel in Auxerre fest, dass PSG nicht vorzeitig die Meisterschaft würde feiern können. Das änderte aber nichts daran, dass Coach Christophe Galtier seine erste Kapelle auflaufen ließ - allen voran Messi und Mbappé. Es lief fast dieselbe Elf auf, die in der Vorwoche Ajaccio mit 5:0 geputzt hatte. Lediglich auf der rechten Außenbahn spielte Zaire-Emery für den Rot-gesperrten Hakimi.
Für Auxerre wiederum ging es ums nackte Überleben in der Ligue 1. Nach zuletzt nur zwei Punkten aus fünf Spielen rutschte man auf Platz 16 ab - und hat nur noch einen Zähler Vorsprung auf die Abstiegszone. Coach Christophe Pellissier tauschte gegenüber dem 0:1 in Brest zweimal: Zedadka und Sinayoko spielten für Jeanvier sowie M'Changama.
Ligue 1, 36. Spieltag
Mbappé baut Vorsprung aus
Den Start setzte der Aufsteiger dann aber direkt komplett in den Sand, denn PSG führte schon nach acht Minuten 2:0. Für beide Tore zeichnete Mbappé verantwortlich, zuerst traf er aus 16 Metern gekonnt in den rechten Knick (6.), dann veredelte er eine Messi-Vorlage mustergültig zum 2:0 (8.). Durch seine beiden Treffer zog der 24-Jährige in der Torjägerliste wieder davon und hat nun wieder zwei Treffer Vorsprung auf Verfolger Alexandre Lacazette aus Lyon.
Wer dachte, dass die Partie damit bereits gelaufen war, der sah sich getäuscht. Paris ließ nämlich in der Folge trotz viel Ballbesitz die Zügel etwas schleifen, agierte vor allem in Zweikämpfen nicht mehr mit der nötigen Konsequenz - und lud Auxerre so ins Spiel ein.
Der Aufsteiger nahm die Einladung an, wurde mutiger, griffiger und kam zu durchaus vielversprechenden Chancen. Die beste vergab Raveloson, als er den Ball an die Latte knallte (38.). Ansonsten gingen die Versuche des Außenseiters entweder neben das Tor oder es war Endstation bei PSG-Keeper Donnarumma.
Sinayoko sorgt für Stimmung im Stadion
Nach Wiederanpfiff musste sich der italienische Nationaltorhüter dann aber geschlagen geben. Bei einem langen Ball verlängerte da Costa per Kopf zu Sinayoko, der in den Strafraum eindrang, flach unter Donnarumma hindurch in die Maschen zum 1:2 traf und das Stadion zum Beben brachte (51.) - der Anschlusstreffer war keineswegs unverdient.
Zu allem Überfluss verletzte sich auch noch Ekitike am Oberschenkel und musste frühzeitig ausgewechselt werden (Vitinha, 55.). Im stimmungsvollen Abbé Deschamps wurde es fortan ein interessanter und spannender Schlagabtausch zweier Mannschaften, die sich gegenseitig nichts schenkten.
Gerade Auxerre hatte Aufwind, brachte die im zentralen Mittelfeld teils pomadig spielenden Pariser durchaus auch immer mal wieder in Bedrängnis, nur hatte sich die Abwehrreihe des Spitzenreiters um Abwehrchef Marquinhos stabilisiert und ließ nicht mehr viel zu. Und wenn mal was aufs Tor kam, dann war Donnarumma zur Stelle, wie bei seiner Super-Parade gegen Hein eine Viertelstunde vor Schluss.