Rund um die Partie der ersten DFB-Pokalrunde zwischen Lok Leipzig und Eintracht Frankfurt, sportlich durch ein 7:0 des Bundesligisten eine klare Angelegenheit, war es am Sonntag zu mehreren Ausschreitungen gekommen. Schon vorab war das Aufeinandertreffen aufgrund der Frankfurter Fanfreundschaft zu Lok-Rivalen Chemie Leipzig als Risikospiel eingestuft worden, die Polizei war mit einem Großaufgebot im Einsatz. Am Abend nach der Partie zog die Polizei eine ernüchternde Bilanz.
Wie die Einsatzleitung mitteilte, waren bereits vor dem Pokalspiel zwei Fans der Gäste schwer verletzt worden. Die 24 und 25 Jahre alten Männer seien von zwei unbekannten mutmaßlichen Lok-Fans attackiert worden. Der 25-Jährige musste in der Folge in einem Krankenhaus stationär behandelt werden. Die Kriminalpolizei ermittelt wegen gefährlicher Körperverletzung.
Pyrotechnik fliegt in Richtung Rollstuhlfahrer
Auch Vorfälle während des Spiels und bei der Abreise beschäftigen die Polizei. So werde nach dem Wurf von Pyrotechnik aus einem Heimblock in Richtung der davor sitzenden Rollstuhlfahrer wegen des Herbeiführens einer Sprengstoffexplosion ermittelt, hieß es in der Mitteilung weiter. Das Spiel musste zeitweise unterbrochen werden, weil von den Heimfans Raketen und andere Pyrotechnik abgefeuert wurden.
Zudem soll im Rahmen der Abreise ein Fan eine Flasche in Richtung eines Journalisten geworfen haben. Gegen einen 31-Jährigen laufen Ermittlungen nach einer Attacke auf zwei Polizeibeamte.
Ausschreitungen nach Abpfiff
Nach dem Pokalspiel hatten sich Lok-Anhänger außerdem Auseinandersetzungen mit der Polizei geliefert. Es habe dabei Versuche gegeben, Polizeiabsperrungen zu durchbrechen und zu den abreisenden Gästefans zu gelangen, teilte die Polizei mit. Es habe auch Verzögerungen bei der Abreise gegeben, weil wohl in einer Straßenbahn die Notbremse gezogen worden sei. Zudem hätten Lok-Anhänger unweit des Stadions Mülltonnen auf eine Straße geworfen. Verletzte Polizisten gab es den ersten Erkenntnissen zufolge jedoch nicht.
